Früheres Heimkind verklagt Kirche auf Schadensersatz - Diözese wehrt sich

"Kein Wort wahr"?

Wegen sexuellen Missbrauchs durch einen Priester in ihrer Kindheit hat eine heute 47-jährige Frau laut einem Bericht des "Focus" die katholische Kirche auf 500.000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Die Frau aus Augsburg sei nach eigenen Angaben während eines insgesamt zehnjährigen Aufenthalts in einem kirchlichen Heim in Würzburg sechs Jahre lang von einem Priester sexuell missbraucht worden, berichtet das Nachrichtenmagazin.

 (DR)

Das Oberlandesgericht Bamberg halte ihre Klage für «erfolgversprechend». Die Richter sprachen der Frau Prozesskostenhilfe zu, allerdings nur für die letzten fünf Monate ihres Heimaufenthalts. Die restliche Zeit sei verjährt. Der «Focus» zitiert detailliert aus der Klageschrift. Demnach sei das in dem Heim lebende Mädchen mehrmals wöchentlich in der Hauskapelle vom Priester sexuell missbraucht worden. Der Rechtsanwalt der beklagten Diözese Würzburg, Günter Paul, bestritt diese Darstellung. An dieser Geschichte sei «kein Wort wahr», sagte er dem Magazin. Die Frau sei krank und könne Fantasie und Wahrheit nicht auseinanderhalten.