Brixener Bischof stirbt nach Herzinfarkt - Benedikt XVI. in tiefer Trauer

Aus dem Leben gerissen

Der Südtiroler Bischof Wilhelm Egger ist gestorben. Der 68-Jährige erlag am Samstagabend einem Herzinfarkt, wie das Bistum Bozen-Brixen am Sonntag mitteilte. Am Sonntagmittag läuten in allen Südtiroler Kirchen die Glocken. Egger hatte noch am Montag Papst Benedikt XVI. nach dessen 15-tägigem Sommerurlaub in Brixen verabschiedet. Der Papst gedachte Egger in seinem heutigen Angelusgebet.

 (DR)

Der Papst sagte: „Mit tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom plötzlichen Ableben des Bischofs von Bozen und Brixen, Dr. Wilhelm Egger, erhalten, der gestern abend in Bozen im Alter von 68 Jahren unerwartet gestorben ist. Der Verlust dieses gelehrten und liebenswürdigen und tieffrommen Bischofs bewegt mich sehr, durfte ich doch noch vor zwei Wochen als sein Gast mit ihm zusammen sein. Möge der Herr die Treue dieses Hirten in der Verkündigung der Liebe Christi vor den Menschen lohnen und ihn in die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel führen."

Egger hatte es als seine Hauptaufgabe angesehen, dem Kirchenoberhaupt Ruhe und Erholung zu ermöglichen. Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Federico Lombardi, teilte mit, Benedikt XVI. sei über den Tod des Bischofs «tief bestürzt».

Egger wurde 1940 in Innsbruck geboren. 1956 trat er in den Kapuzinerorden ein und studierte Theologie im schweizerischen Freiburg, in Rom und Jerusalem. 1965 wurde er zum Priester geweiht, 1986 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Bozen-Brixen.

Sowohl in der Kirche in Italien als auch auf weltkirchlicher Ebene hatte Egger wichtige Funktionen inne. Er war Präsident der Katholischen Bibelföderation und Ökumene-Beauftragter in der Bischofskonferenz von Nordost-Italien.