Der Kulturminister zeigte sich überzeugt, "dass das Werk nicht nur die religiösen Gefühle vieler Menschen verletzt, die im Kreuz ein Symbol der Liebe Gottes sehen". Dieses beleidige überdies den "gesunden Menschenverstand". Öffentliche Institutionen sollten laut Bondi nicht "die Kunst der Entweihung, der unnützen Provokation und des Nonsens feiern". Ihre Aufgabe sei es vielmehr, die Suche nach Sinn und Schönheit zu fördern.
Der grüne Frosch hält einen Bierhumpen in der einen, ein Ei in der anderen Hand und streckt die Zunge heraus. Das Werk soll eine heuchlerische Gesellschaft symbolisieren, die aus der Sicht des Künstlers im Innersten korrupt ist, nach außen hin aber eine untadelige Erscheinung bewahrt.
Seit einem Monat sorgt das Werk aus Schweizer Privatbesitz in der Ausstellung "Peripherer Blick und kollektiver Körper" in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen für heftigen Streit. Bevor der Papst seinen Sommerurlaub in Brixen antrat, verlegte die Leitung des neuen Museums für zeitgenössische Kunst es in einen Raum im dritten Stock und verdeckte es teilweise mit Zeitungsartikeln über die Debatte.
Papst verurteilt Kippenberger-Kunstwerk in Bozen
Streit um einen grünen Frosch
Papst Benedikt XVI. hat ein Werk des Künstlers Martin Kippenberger (1953-97) mit einem an ein Kreuz genagelten Frosch in scharfer Form verurteilt. Das in einer Ausstellung in Bozen zu sehende Werk habe "die religiösen Gefühle vieler Menschen verletzt, die im Kreuz ein Symbol der Liebe Gottes und unseres Heils sehen, das Anerkennung und religiöse Verehrung verlangt", schrieb der Papst an den Vorsitzenden des Südtiroler Regionalrats, Franz Pahl. Italiens Kulturminister Sandro Bondo bezeichnete die Installation in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung als "unnütze Provokation".
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