Gospelkirchentag in Hannover beendet - Mehr als 60.000 besuchten Festival

Hallelujah!

Mit einem großen Abschlussgottesdienst ist am Sonntag der 4. Internationale Gospelkirchentag in Hannover zu Ende gegangen.
Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann bedankte sich bei den mehr als 4.000 Dauerteilnehmern des dreitägigen Festivals aus mehr als elf Ländern. "Gospel ist in der Mitte der Kirche, nicht irgendwo am Rand", sagte Käßmann.

 (DR)

Am Samstag hatten nach Angaben der Veranstalter rund 60.000 Menschen die Auftritte der Gospelsänger vor den Open-Air-Bühnen und in den Kirchen der Innenstadt verfolgt. Der Geschäftsführer des Gospelkirchentages, Martin Bartelworth aus Witten im Ruhrgebiet, sagte dem epd: «Gospel hat eine niedrige Hemmschwelle.» Die Gospelmusik bringe Chormusik und Popsongs zusammen. Der Gospelchor sei der moderne Kirchenchor: «Wenn wir so gefördert werden wie die klassischen Chöre, kriegen wir noch mehr Dynamik.»

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, sagte bei einer Bibelarbeit mit rund 3.000 Teilnehmern, in jeder Woche entstünden in den Kirchengemeinden neue Gospelchöre: «Sie bringen einen jungen Sound in unsere Kirche und verbinden so die Generationen miteinander.»

Auch Bischöfin Käßmann betonte in ihrer Predigt, dass die Gospelmusik kein abgrenzendes, exklusives Angebot, sondern eine Form der Verkündigung in der Gemeinschaft mit vielen anderen sei. Diese Musik spreche die Menschen mit allen Sinnen an: «Das ist eine Form der Spiritualität, die viele mitnimmt.» Die rund 3.000 Gospelchöre in Deutschland mit mehr als 100.000 Sängern leisteten einen wichtigen Beitrag dazu.

Der badische Landesbischof Ulrich Fischer lud am Ende des Gottesdienstes zum 5. Internationalen Gospelkirchentag vom 10. bis 12. September 2010 nach Karlsruhe ein: «Ich freue mich mit vielen anderen, aber auch ganz persönlich, auf ein fröhliches, großes Gospelfest in unserer Kirche in der Grenzlage zu Frankreich.»

Ein Höhepunkt des Festivals war für viele Gospel-Fans der Auftritt des US-amerikanischen Gospel-Stars Kirk Franklin (38). In der mit 5.500 Plätzen ausverkauften AWD-Hall begeisterte der vierfache Grammy-Gewinner, der zum ersten Mal in Deutschland auftrat, am Samstagabend seine Fans in einem dreistündigen Konzert.

Veranstalter des 4. Internationalen Gospelkirchentags war die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers in Zusammenarbeit mit der Creativen Kirche aus Witten und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Kosten von 500.000 Euro wurden von der Landeskirche mit 100.0000 Euro und der EKD mit 50.000 Euro bezuschusst. Der Rest setzte sich aus Sponsorengeldern und Teilnehmerbeiträgen zusammen.