Jeder Zehnte auf soziale Mindestsicherung angewiesen

Ohne Unterstützung nicht leben können

Jeder zehnte Bundesbürger ist auf finanzielle Hilfen des Staates angewiesen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, erhielten Ende 2006 in Deutschland 8,3 Millionen Menschen oder 10,1 Prozent der Bevölkerung Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme. Die höchste Bezugsquote wurde mit 20,1 Prozent in Berlin ermittelt, wo jeder fünfte Bürger solche Beihilfen erhielt. In Bayern waren es hingegen nur 5,3 Prozent und in Baden-Württemberg 5,7 Prozent.

 (DR)

Zu den finanziellen Hilfen des Staates zählen vor allem das Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Hinzu kommen Leistungen der Kriegsopferfürsorge. 2006 wurden für die Transferleistungen 45,6 Milliarden Euro ausgegeben.

Über 7 Millionen Menschen abhängig
Der mit Abstand größte Teil der Ausgaben entfiel laut Statistik auf "Hartz IV"-Zahlungen. Rund 7,3 Millionen Menschen waren Ende 2006 auf diese Leistungen angewiesen. Dabei waren 5,3 Millionen oder 73 Prozent von ihnen erwerbsfähig und bezogen Arbeitslosengeld II.

Die in Deutschland lebende Asylbewerber erhalten seit 1993 anstelle von Sozialhilfe sogenannte Asylbewerberleistungen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. 2006 bekamen rund 194 000 Personen solche Regelleistungen, für die 900 Millionen Euro ausgegeben wurden. 60 000 Personen erhielten Leistungen der Kriegsopferfürsorge im Gesamtumfang von 500 Millionen Euro.