Sternsinger bereiten sich auf die neue Aktion vor

"Kinder suchen Frieden"

"Kinder suchen Frieden" lautet das Motto der 51. Sternsinger-Aktion, bei der im Januar wieder 500.000 Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige durch Deutschland ziehen werden. Sie wollen sich für Frieden und Freiheit ihrer Altersgenossen weltweit einsetzen, erläuterte der Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Winfried Pilz, am Mittwoch in Düsseldorf. In mehr als 40 Ländern der Erde seien Kinder und Jugendliche zurzeit von Krieg und Gewalt bedroht.

Sternsinger segnen das domradio-Studio / © Michael Borgers (DR)
Sternsinger segnen das domradio-Studio / © Michael Borgers ( DR )

Träger der Aktion ist neben dem Kindermissionswerk der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). In Anwesenheit von NRW-Familienminister Armin Laschet (CDU) stellten die Organisatoren das neue Plakat der Aktion vor. Es zeigt neben dem Motto einen Schattenriss von als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder mit einem Stern. Laschet würdigte die Sternsinger-Aktion.
Kinder setzten damit ein Zeichen für Frieden und gegen Gewalt, so der Minister. Er sei zudem überzeugt, dass das Motto «die Herzen der Menschen erreichen» werde.

Kolumbien als Beispiel
Beispielland ist diesmal Kolumbien. In dem südamerikanischen Land unterstützt die Aktion nach eigenen Angaben zahlreiche Initiativen für Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind. Bildungsprojekte seien dabei ein «Schlüssel für eine friedlichere Zukunft», so Pilz. «Wir können die Lage dort nicht ändern, wir können sie vorerst nur betroffen wahrnehmen.» Es gelte, die positiven Kräfte, die in den Kindern selbst steckten, zu fördern. Das geschehe etwa spielerisch, durch die Erfahrung von Gemeinschaft oder durch religiöse Erfahrungen.

«Kinder sollen, wenn sie durch Gewalterfahrung, Flucht und Vertreibung traumatisiert sind, auch Zeiten erleben können, in denen sie bei Musik, Tanz und Spiel abschalten», so der BDKJ-Bundespräses, Pfarrer Andreas Mauritz. «Wir wollen aber auch Kindern in Deutschland klar machen, dass Unfriede in jedem steckt.» Auch hierzulande gebe es eine latente Gewaltbereitschaft etwa gegen Fremde und Andersdenkende. Dagegen wolle die Sternsinger-Aktion ebenfalls etwas tun.

Internationaler Star unterstützt Sternsinger
Unterstützung erhält das kommende Dreikönigssingen von einem internationalen Popstar. Der kolumbianische Sänger Juanes («la camisa negra») habe der Aktion ein Lied gewidmet, gab Pilz bekannt. Der zwölffache «Grammy»-Gewinner, der sich mit einer eigenen Stiftung für jugendliche Opfer von Landminen engagiere, sei besonders beeindruckt von der Arbeit der Sternsinger in Deutschland.

Bei der zurückliegenden Dreikönigs-Aktion hatten die Sternsinger bundesweit mehr als 39,7 Millionen Euro gesammelt, 800.000 Euro mehr als im Vorjahr. Mit dem Erlös der in rund 11.900 katholischen Gemeinden durchgeführten Aktion werden fast 3.000 internationale Hilfsprojekte für Kinder unterstützt, wie es hieß. Bei der traditionellen Sternsinger-Aktion ziehen zur Weihnachtszeit rund 500.000 Kinder und Jugendliche als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, um für notleidende Jungen und Mädchen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa zu sammeln.