Internationale Bischöfe fordern Ende der Gewalt in Gaza

Gerechtigkeit für alle Menschen in der Region

Mit einem eindringlichen Appell zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Gazastreifen haben internationale Bischöfe ihre fünftägige Nahostreise beendet. Sicherheit und Gerechtigkeit seien notwendige Prinzipien, die gleichermaßen für alle Menschen in der Region gelten müssten, erklären die neun Bischöfe aus Europa und Amerika am Donnerstag in einer gemeinsamen Abschlusserklärung. Die deutsche Delegation wurde vom Münchner Erzbischof Reinhard Marx angeführt.

 (DR)

Auf dem Programm der Reise standen politische Gespräche, ökumenische Begegnungen sowie Besuche von umliegenden Pfarreien. In einer Telefonschaltung hätten sie vom Gazaer Pfarrer Manuel Musallam «direkt von der menschlichen Tragödie» in dem Kriegsgebiet erfahren, erklären die Kirchenführer.

Die internationale Staatengemeinschaft rufen die Bischöfe zum Einsatz dafür auf, dass den Menschen in Gaza die «dringend benötigte humanitäre Hilfe» geleistet werde. Gleichzeitig müsse Druck auf beide Konfliktparteien ausgeübt werden, damit es zu einer «gerechten Friedenslösung mit Sicherheit für Israel und einem funktionsfähigen Staat für die Palästinenser» komme.

Die Gläubigen in der Welt bitten die Bischöfe, ihr Gebet für den Frieden zu intensivieren und als Pilger ins Heilige Land zu reisen. Pilgergruppen sollten auch die «ums Überleben kämpfenden» christlichen Gemeinschaften vor Ort treffen und Projekte in der Heimat Jesu unterstützen.

Außer Marx nahmen an der Zusammenkunft von Delegationen aus neun nationalen Bischofskonferenzen und Vertretern des Lateinischen Patriarchats unter anderem Bischöfe aus den USA, Großbritannien und Frankreich sowie der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, und der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Antonio Franco, teil. Die diesjährige Reise war das 9. internationale Bischofstreffen. Der Koordinierungsgruppe zur Unterstützung der Kirche im Heiligen Land gehören katholische Bischofskonferenzen aus Europa und Nordamerika an. Sie wurde auf Wunsch des Heiligen Stuhls
1998 in Jerusalem gegründet.