Papst Benedikt XVI. zur Ökumene, Gaza-Krieg und dem Welttag des Migranten und Flüchtlings

Platz für alle

Papst Benedikt XVI. hat ein Ende der Kämpfe im Gaza-Streifen und eine wirksame Waffenruhe gefordert. "Ich hoffe, dass man den offenen Spalt mit Klugheit zur Wiederherstellung der Waffenruhe und für eine friedliche und dauerhafte Lösung nutzt", sagte er am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Im Heiligen Land gebe es Platz für alle. Zudem forderte Benedikt XVI. anlässlich des "Welttags des Migranten und Flüchtlings" einen respektvollen Umgang mit Migranten.

 (DR)

Benedikt XVI. appellierte an die Konfliktparteien, «sich aus den Trümmern und vom Schrecken zu erheben», und in einen aufrichtigen Dialog einzutreten. «Das ist der einzige Weg zu einer Zukunft in Frieden für die Menschen der geliebten Region», so der Papst.
Besonders gedachte er der unschuldigen Opfer des Konflikts, der «Hunderten von Kindern, alten Leuten und Frauen», die der «unerhörten Gewalt» zum Opfer gefallen seien.

Papst schickt humanitäre Hilfe für Christen in Gaza
Papst Benedikt XVI. hat den Christen im Gaza-Streifen eine persönliche Hilfsspende zugeleitet. Der Scheck sei über das vatikanische Caritas-Ministerium «Cor unum» an den dortigen Pfarrer, Pater Manuel Musallam, an die Mutter-Teresa-Schwestern sowie weitere Ordens-Einrichtungen gegangen, heißt es in einer Vatikan-Mitteilung vom Samstag. Die Mittel, über dessen Höhe der Vatikan keine Angaben machen wollte, seien für die kleine, aber engagierte katholische Gemeinde bestimmt.

Der Papst habe in den letzten Wochen mehrfach seine Verbundenheit mit den Gläubigen im Gaza-Streifen bekundet, die so sehr am anhaltenden Konflikt und der humanitären Krise litten, so das Kommunique. Der Päpstliche Rat «Cor unum», der vom deutschen Kurienkardinal Paul Josef Cordes geleitet wird, ist für die Begleitung und Koordination der katholischen Hilfsarbeit zuständig. Im Gaza-Streifen leben rund 3.000 Christen.

Papst fordert respektvollen Umgang mit Migranten
Papst Benedikt XVI. hat zu einem respektvollen Umgang mit Migranten und Flüchtlingen aufgerufen. Ihre mitunter schwierige und dramatische Situation müsse in einem konstruktiven Dialog geklärt werden, sagte er am Sonntag anlässlich des «Welttags des Migranten und Flüchtlings». Konflikte oder Übergriffe sollten unbedingt unterbleiben, so der Papst.

Die christliche Gemeinschaft habe ein Augenmerk für jede Person und jede Familie. Sie trete für ein friedliches Zusammenleben von Männern und Frauen unterschiedlicher Ethnien, Kulturen und Religionen ein, sagte der Papst. Benedikt XVI. rief dazu auf, die Migration als Gelegenheit zur Bewegung von Zivilisationen und Menschen zu verstehen und zu nutzen.

Papst: Ökumene heute dringender denn je
Papst Benedikt XVI. hat zu Beginn der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen zum Einsatz für die Ökumene aufgerufen. Das ökumenische Engagement sei in der heutigen Gesellschaft mit ihren Konflikten und Spaltungen «dringender denn je», sagte er am Sonntag nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der Papst appellierte an die Katholiken, unermüdlich für die Überwindung der noch bestehenden Hindernisse einzutreten.
Dieses Einheitsbemühen sei auch ein Signal zu Versöhnung und Frieden in der von tragischen Konflikten geprägten Gesellschaft, sagte das Kirchenoberhaupt vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz.

Die Weltgebetswoche, die ab Sonntag mit Gebets- und Dialogveranstaltungen in aller Welt begangen wird, endet am kommenden Sonntag. In Rom wird sie dann vom Papst mit einem Vesper-Gottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern abgeschlossen. Daran nehmen traditionell auch Vertreter fast aller großen christlichen Kirchen teil.