Zollitsch: Pius-Bruderschaft muss alle Konzilien anerkennen

Kein Weg zurück

Mit Blick auf die Pius-Bruderschaft hat der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch bekräftigt, dass hinter das Zweite Vatikanische Konzil kein Weg zurückführe. Wenn die Bruderschaft einen Platz in der Kirche wolle, dann müsse sie die Autorität und das Lehramt des Papstes voll anerkennen, sagte er am Freitag in Freiburg. Und dazu gehörten alle Konzilien.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch: Hier mit Bischof Huber (KNA)
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch: Hier mit Bischof Huber / ( KNA )

Erbischof Zollitsch weiter: «Das wollen wir allen Menschen klar machen, denn das ist mit Blick auf die Zukunft für mich eine entscheidende Frage». In der Bischofskonferenz sieht er keine Differenzen zum Thema Pius-Bruderschaft.

Zollitsch, der vor einem Jahr das Amt des Bischofskonferenz-Vorsitzenden übernommen hatte, sprach sich für ein stärkeres Besinnen auf das Prinzip der Subsidiarität in der katholischen Kirche aus. «Das, was vor Ort geregelt werden kann und im Rahmen des Katholischen möglich ist, das sollte auch vor Ort geschehen, selbstverständlich mit Information nach Rom», sagte er. Auf diesem Wege wachse an der Basis nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Solidarität und das gemeinsame Verständnis von Kirche. Da gelte es noch einiges zu entdecken und einiges in die Praxis umzusetzen.

Der Erzbischof sieht es als Hauptaufgabe der Bischofkonferenz und der Kirche für die nächsten Jahre an, daran zu arbeiten, dass die Kirche zu einer echten Heimat der Menschen werde: «Wir wollen eine offene Kirche sein, in der sich die Menschen willkommen fühlen.» Auch solle man sich gemeinsam auf das besinnen, wovon man eigentlich lebe: auf die Fragen des Glaubens und auf die Frage, «wie wir als Kirche in der Gesellschaft auftreten», indem man sich etwa für die Benachteiligten einsetze.

Bezüglich des Priestermangels sagte Zollitsch, man müsse lernen, dass Seelsorge nicht nur vom Priester allein getragen werde. Vielmehr arbeiteten die verschiedenen Berufsgruppen wie Gemeinde- und Pastoralreferenten oder Diakone in der Seelsorge zusammen. Es sei eine Bereicherung, wenn Laien die Kirche mitgestalteten. Für die sich verändernden Strukturen sei wichtig: «Wir betreiben nicht nur Umbau aus Mangel, sondern Veränderung aus Einsicht.»