MISEREOR: Unterstützung in Myanmar weiterhin dringend notwendig

Ein Jahr nach "Nargis"

Anlässlich des Jahrestages des verheerenden Wirbelsturms in Myanmar hat das Hilfswerk MISEREOR am Dienstag auf die nach wie vor drängenden sozialen Probleme im Land hingewiesen. Anfang Mai 2008 verwüstete der Zyklon "Nargis" ganze Landstriche in Myanmar, fast 80.000 Menschen kamen ums Leben.

 (DR)

Mehr als 55 000 Menschen wurden vermisst. Millionen wurden obdachlos. Die unmittelbare Nothilfe über einheimische Partner konzentrierte sich zunächst auf das Verteilen von Lebensmitteln, Küchenutensilien, Kleidung, Decken und die Bereitstellung einfacher Unterkünfte.

"Von Anfang an hatten wir daneben auch die Finanzierung von Wiederaufbaumaßnahmen im Blick, denn eine Katastrophe ist nicht zu Ende, wenn humanitäre Maßnahmen abgeschlossen sind", erläutert MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon, der sich vom Fortgang der langfristigen Maßnahmen selbst im November 2008 vor Ort überzeugte. "Unsere Unterstützung reichte  in dem vergangenen Jahr von der Verteilung von Saatgut und Geräten für die Landwirtschaft, dem Bau einfacher Häuser, dem Wiederaufbau von Schulen, über die Verbesserung der Qualität der Lehrerbildung bis zu Gesundheitsprojekten und dem Bau von Toilettenanlagen. Aber auch durch psychologische Unterstützung konnten etwa 1000 Familien in ihrer Trauer um Angehörige angemessen begleitet werden. Ich gehe insgesamt davon aus, dass wir über unsere Partner rund 300.000 Menschen erreicht haben", so Bröckelmann-Simon.

Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme
Diese hohe Zahl dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch jetzt noch viele Menschen in provisorischen Unterkünften lebten, während sich die nächste Regenzeit nähere. Abzusehen sei, dass die eigenen Nahrungsmittel für viele bei weitem nicht ausreichten und es weiterhin der Unterstützung der betroffenen Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser und bei der Wiederbeschaffung von Vieh und landwirtschaftlichen Geräten bedürfe. Alternative Einkommenssicherung müsse daher besonders in den Zeiten zwischen den Ernten betrieben werden. Der Wiederaufbau werde noch einige Jahre dauern, da die Infrastruktur in Teilen des Landes nach wie vor erheblich beeinträchtigt sei.

Das Spendenaufkommen von MISEREOR für Hilfsmaßnahmen in Myanmar lag bei etwa 1,26 Millionen Euro. Bis April 2009 wurden 16 Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme bewilligt. Das Hilfswerk arbeitet sowohl mit der lokalen katholischen Kirche als auch mit anderen Organisationen, darunter buddhistischen Einrichtungen, zusammen.