Überschwemmungen in Brasilien: Caritas-Soforthilfe

300.000 Menschen obdachlos

Für die Opfer der Flutkatastrophe im Norden Brasiliens stellt das katholische Hilfswerk Caritas international 100.000 Euro Soforthilfen bereit. Damit solle rund 20.000 durch die Fluten obdachlos gewordenen Menschen geholfen werden, teilte die Hilfsorganisation am Dienstag in Freiburg mit. Aufgrund anhaltender Regenfälle seien weitere Überflutungen zu erwarten. Derzeit seien geschätzte 300.000 Menschen auf der Flucht.

 (DR)

Caritas befürchtet, dass sich im schwül-heißen Klima der besonders stark betroffenen brasilianischen Bundesstaten Piaui und Maranhao Infektionskrankheiten ausbreiten könnten. Besonders unterernährte Kinder und alte Menschen seien gefährdet. Caritas international bezeichnet den Klimawandel als eine Ursache der Überflutungen. Seit einigen Jahren häuften sich in Brasilien Extremwetterlagen, die jahrzehntelangen Beobachtungen widersprächen. Das Hilfswerk rief zu Spenden für die Betroffenen auf.

Brasilianischen Medienberichten zufolge kamen bei den Unwettern bislang 44 Menschen ums Leben. In einigen Regionen sei an einem einzigen Tag die Regenmenge eines ganzen Monats gefallen. Mehr als 200 Städte hätten aufgrund überlaufender Flüsse und brechender Stauseen den Notstand ausgerufen. So habe der Rio Negro bei Manaus die 29 Metermarke überschritten und nähere sich der historischen Höchstmarke von 29,69 Metern, gemessen im Juni 1953. Mit einem Rückgang des Pegels wird erst Anfang August gerechnet.

Als einziger Bundesstaat des Südens ist Santa Catarina betroffen, wo eine Person starb. Der Bundesstaat war Ende letzten Jahres Ort schwerster Überschwemmungen und Erdrutsche, bei denen mehr als 120 Menschen ums Leben kamen. Währenddessen herrscht im südlich an Santa Catarina angrenzenden Bundesstaat Rio Grande do Sul die schlimmste Dürre seit 80 Jahren. Große Teile der Ernte fielen bisher der Trockenheit zum Opfer.