Kolping: Trotz Krise Entwicklungshilfe auf gleichem Niveau

Erfolge in schwierigen Zeiten

Die Entwicklungshilfe von Kolping International ist trotz Finanzkrise auf demselben Niveau geblieben wie im Jahr zuvor. "Die Solidarität mit den Menschen in den Entwicklungsländern ist - zumindest unter den Kolpingmitgliedern - ungebrochen," sagte Generalsekretär Hubert Tintelott bei der Vorstellung des Jahresberichts 2008 am Donnerstag in Köln.

 (DR)

Zwar seien die Spendeneinnahmen um 18 Prozent zurückgegangen, dafür habe sich aber die Zahl der Spender und die Höhe der Zuschüsse erhöht. Laut Tintelott sind vergangenes Jahr 8,5 Millionen Euro in Projekte in 42 Länder geflossen, 2007 waren es 8,4 Millionen.

Die Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes setzt sich zusammen aus Zuschüssen, etwa des Entwicklungsministeriums, und aus Spenden und Einnahmen der Aktionen der Kolpingfamilien. Mit dem Geld seien schwerpunktmäßig Projekte der beruflichen Bildung in Entwicklungsländern gefördert worden, so Tintelott. «Bildung ist ein Schlüssel zu Arbeit und eigenem Einkommen.» Wer Arbeit habe, könne sich oft aus eigener Kraft aus der Armut befreien, erläuterte der Generalsekretär. Weiter unterstützt Kolping nach eigenen Angaben Kleingewerbetreibende durch Kleinkredite oder den Aufbau sogenannter Spargruppen. Die Unterstützung sei eine Hilfe zur Selbsthilfe.
«Unser Ziel ist eine nachhaltige Armutsbekämpfung.» Die Hilfe werde von Kolpingsfamilien vor Ort geleistet, so Tintelott.

Das Internationale Kolpingwerk hat nach eigenen Angaben rund 450.000 Mitglieder und etwa 5.800 Kolpingsfamilien in 61 Staaten der Welt. 1958 hatte das Kolpingwerk aus dem westfälischen Haltern erstmals zehn junge Handwerker für drei Jahre nach Äthiopien geschickt, um dort eine Lepra-Station aufzubauen. 1968 startete Kolping International seine strukturell Entwicklungszusammenarbeit mit der «Aktion Brasilien». Mittlerweile gibt es Kolping-Projekte in fast allen Ländern Lateinamerikas, in Asien, Afrika und in Mittel- und Osteuropa.