Darin vergleicht der Prophet die Missachtung von Gottes Wort mit dem Riss in einer hohen Mauer, der sich verbreitert und die Mauer zum Einsturz bringen wird. Jesaja ist der erste der sogenannten großen Propheten der Bibel.
Er lebt wohl in Jerusalem, das zum Königreich Juda gehörte, in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts vor Christus. Jesaja ist am Hof der Könige von Juda Ratgeber und erinnert an die Oberherrschaft und moralischen Forderungen von Jahwe, dem Gott Israels. Er klagt gesellschaftliche Missstände an - Unmäßigkeit der Grundbesitzer, sündigen Lebenswandel, Zügellosigkeit.
Dem Nachbarkönigreich Israel sagt er die Zerstörung durch die assyrische Großmacht voraus. Auch dem Südreich Juda prophezeit Jesaja Unheil. Als Juda durch Anerkennung der assyrischen Großmacht seine Interessen zu retten sucht und sich später Allianzen gegen die Assyrer zuwendet, rät der Prophet davon ab. Das Volk soll Gottes Zusage auf Rettung vertrauen. Die Rede von der Verstockung Israels und dem Zorn Gottes, dem nur ein Rest des Volkes entgeht, kennzeichnet Jesaja als Gerichts- und Unheilspropheten.