Katholischer Entwicklungsdienst feiert sein 50-jähriges Bestehen

Lob für solide Entwicklungshilfe der Kirche

Die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) der katholischen Kirche hat am Wochenende in Köln ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. An dem Festakt nahm auch der nordrhein-westfälische Minister für Gesundheit, Familie, Frauen und Integration, Armin Laschet (CDU) teil. Er würdigte die festen Strukturen und "solide ausgearbeitete Entwicklungspläne" des Entwicklungsdienstes. "Ganz besonders wichtig ist die Verlässlichkeit, die die hier bei Ihnen groß geschrieben wird", so der Minister.

 (DR)

Laschet lobte insbesondere die Arbeit der AGEH in den Palästinensergebieten. Unabhängig von inzwischen wieder nachlassender Berichterstattung in den Medien über Palästina halte der katholische Entwicklungsdienst sein Engagement unvermindert aufrecht. Hier zeige sich, «was konjunkturunabhängige Kontinuität und Verlässlichkeit in der Entwicklungszusammenarbeit heißt».

Die AGEH ist einer von fünf staatlich anerkannten Entwicklungsdiensten in Deutschland und entsendet im Auftrag der katholischen Hilfswerke Entwicklungshelfer in Projekte in der Dritten Welt. Zu den Trägern gehören das Bischöfliche Hilfswerk Misereor, das Kolpingwerk und Caritas international. In den vergangenen fünf Jahrzehnten vermittelte die AGEH rund 6.000 Fachkräfte. 2008 arbeiteten insgesamt 195 Entwicklungshelfer mit einem von der AGEH vermittelten Vertrag nach Entwicklungshelfergesetz. 96 von ihnen waren in Afrika, 54 in Lateinamerika, 41 in Asien und 4 in Mittel- und Osteuropa tätig. Darüber hinaus kamen rund 79 Fachkräfte mit Sonder- oder Kurzzeitverträgen zum Einsatz.

Die AGEH ist seit 1999 zudem einer von acht Trägern des von der Bundsregierung finanzierten Programms «Ziviler Friedensdienst». Dort sind gegenwärtig 36 Fachkräfte unter Vertrag. Sie arbeiten etwa als Trainer für Multiplikatoren von Friedensschulen in Kolumbien und Nigeria. In Uganda werden Sozialarbeiter und Dorfgemeinschaften bei der Reintegration ehemaliger Kindersoldaten unterstützt. In Liberia begleitet eine Fachkraft die Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission.