Papst ernennt Regionalpfarrer im Erzbistum zum Weihbischof

Ein neuer Bischof für München

Wolfgang Bischof ist von Papst Benedikt XVI. zum neuen Weihbischof im Erzbistum München und Freising ernannt worden. Erzbischof Reinhard Marx gab die Entscheidung am Dienstag "mit großer Freude und Dankbarkeit" bekannt - zeitgleich mit dem Vatikan in Rom.

 (DR)

Der 49-jährige Regionalpfarrer der Seelsorgsregion Nord wurde gleichzeitig zum Titularbischof von Nebbi, einem erloschenen frühchristlichen Bistum in Nordafrika, ernannt. Reinhard Marx wünschte dem neuen Weihbischof für sein Wirken "Gottes Beistand und Segen".

Wolfgang Bischof wird am Sonntag, 28. Februar, um 15 Uhr im Liebfrauendom von Erzbischof Marx zum Bischof geweiht. Mit dem Amtsantritt Bischofs wird Weihbischof Franz Dietl (75) in den Ruhestand versetzt. Dietls Rücktrittsgesuch wurde zeitgleich mit der Ernennung des neuen Weihbischofs angenommen. Dietl war 1998 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt worden; Kardinal Friedrich Wetter hatte ihn im Februar 1999 geweiht und zum Bischofsvikar der Seelsorgsregion Süd der Erzdiözese bestellt.

Monsignore Bischof war seit September 2008 als Regionalpfarrer tätig. Zu seinen Aufgaben in dieser Funktion gehörte die Umsetzung des Projekts "Dem Glauben Zukunft geben", das Erzbischof Marx mit dem Ziel der geistlichen Neuorientierung und Neustrukturierung der Erzdiözese ausgerufen hatte. Seit September 2009 leitet Bischof das Projekt. Diese Aufgabe und das Wirken in der Seelsorgsregion Süd der Erzdiözese werden die Schwerpunkte in der Tätigkeit des neuen Weihbischofs sein. Als Wahlspruch für sein bischöfliches Amt hat Wolfgang Bischof ein Wort aus den Psalmen ausgesucht: "Spera in Domino et fac bonum" - Hoffe auf den Herrn und tu das Gute (Ps 37,3).

1988 zum Priester geweiht
Wolfgang Bischof kam am 6. November 1960 als Sohn eines Metzgermeisters in Freising zur Welt. Nach dem Umzug der Familie nach München im Jahr 1967 wurde St. Maximilian die Heimatpfarrei Bischofs. Nach Realschule und Fachabitur an der Romano-Guardini-Fachoberschule studierte er zunächst Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit in München, dann von 1981 bis 1987 Theologie in München und Innsbruck.

1988 wurde er in Freising zum Priester geweiht. Nach seiner Zeit als Kaplan (1988 bis 1991 im Pfarrverband Miesbach sowie 1991 bis 1993 im Pfarrverband Holzkirchen) war Bischof Pfarrer von St. Johann Baptist in Gröbenzell (1993-2008) und Dekan des Dekanats Fürstenfeldbruck (ab 1998). 2004 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt, 2006 zum Monsignore.

Stichwort Weihbischof
Weihbischof ist die in Deutschland übliche Bezeichnung für einen Auxiliarbischof (auxiliare - helfen), der in einer Diözese zur Hilfe des Diözesanbischofs bestellt ist. Weihbischöfe spenden Sakramente wie zum Beispiel die Firmung und bekommen einen Teilbereich pastoraler Arbeit zugewiesen.

Weihbischöfe sind Mitglieder der Deutschen und - in Bayern - der Freisinger Bischofskonferenz. Sie sind auf ein so genanntes Titularbistum geweiht, ein erloschenes Bistum.