Weniger Abtreibungen in Deutschland

Ein guter Trend

Im vergangenen Jahr haben Frauen in Deutschland rund 110.700 Schwangerschaften abgebrochen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, waren das rund 3,3 Prozent (3.800) weniger als 2008. Seit etwa Mitte der 90er Jahre sinkt die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nahezu kontinuierlich.

 (DR)

Knapp drei Viertel der Frauen, die 2009 Abtreibungen vornehmen ließen, waren den Angaben zufolge zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Fast acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen machten einen Anteil von rund vier Prozent aus. Ihre Zahl sank im Vergleich zum Jahr 2008 um 400 auf etwa 4.900.

40 Prozent der Schwangeren hatten vor dem Eingriff noch kein Kind lebend zur Welt gebracht, wie das Bundesamt mitteilte. 40 Prozent der Frauen waren zum Zeitpunkt der Abtreibung verheiratet, 55 Prozent ledig.

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche je 10.000 Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren lag 1996 bei 76 und 2009 gemäß einer vorläufigen Berechnung bei 70. In der Altersgruppe der 15- bis unter 18-Jährigen stieg die Quote indes von 33 im Jahr 1996 auf 38 im vergangenen Jahr.

Mehr als 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden im vergangenen Jahr nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Danach ist eine Abtreibung in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft straffrei, wenn sich die Frau bei einer anerkannten Stelle hat beraten lassen. Medizinische Gründe oder eine sogenannte kriminologische Indikation zum Beispiel nach einer Vergewaltigung waren in weniger als drei Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.