Zollitsch ruft Augsburger Katholiken zur Einheit auf

Hand reichen zur Versöhnung

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat die Katholiken des Bistums Augsburg zur Einheit aufgerufen. "Reichen wir einander die Hand zur Versöhnung", rief der Freiburger Erzbischof den Wallfahrern auf dem Heiligen Berg zu.

 (DR)

Ohne den zurückgetretenen Bischof Walter Mixa namentlich zu erwähnen, sprach Zollitsch am Sonntag beim traditionellen Dreihostienfest im oberbayerischen Kloster Andechs davon, dass «innerkirchlich Gräben aufgerissen und Mauern errichtet» würden. Notwendig wäre es stattdessen, Brücken zu bauen. Jesus wolle «Gemeinschaft, keine Ansammlung von Individualisten und Einzelkämpfern».

Zollitsch rief die Teilnehmer am Dreihostienfest zu gesellschaftlichem Engagement auf. Wenn eine der ältesten Wallfahrten in Bayern immer noch Jahr für Jahr eine Millioen Besucher anziehe, dann zeige das die Anziehungskraft der Botschaft Jesu. «In Zeiten, in denen solche Menschenströme eher ein Fußballspiel oder zumindest ein Public Viewing vermuten lassen, müssen wir Christen uns nicht verstecken!», so der Freiburger Erzbischof.

Zugleich verteidigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz die kirchliche Kritik am Sparpaket der Bundesregierung. «Wir müssen unsere Stimme erheben, wo die Gefahr besteht, dass die anderen, die Armen, die Schwachen und Benachteiligten übersehen werden», betonte Zollitsch. Dies gebiete der «christliche Hunger und Durst nach sozialer Gerechtigkeit».