Das 75. Kölner "Domblatt" erscheint

Von versierten Tauben und schrumpfenden Türmen

Was machen Tauben, wenn sich weit und breit keine Blätter und Äste finden lassen, um ein Nest zu bauen? Und was machen Tauben, wenn das auch noch an der Kölner Domplatte ist? Antwort darauf gibt das neue "Domblatt" des Zentralen Dombauvereins - die Jubiläumsausgabe.

Autor/in:
Matthias Friebe
 (DR)

Sie suchen sich die Plastik-Kaffeerührer, die die Menschen auf die Domplatte werfen. Bei den Vorbereitungen zu Restaurationsarbeiten an einem der beiden Türme haben die Arbeiter ein Taubennest aus 60 Kaffeerührern gefunden. Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner lobt den "technischen Fortschritt auch bei den Tieren".



In ihrem am Montag (20.12.2010) in Köln vorgestellten Bericht zu den Arbeiten des vergangenen Jahres am Dom - dem insgesamt 75. - beschreibt sie die umfassenden Restaurierungsarbeiten an der Kathedrale. "Das Jahr 2010 stand ganz im Zeichen der Restaurierung", so die Dombaumeisterin. Einen größeren Absatz in ihrem Bericht widmete sie der neuen Beschallungsanlage einschließlich der Induktionsschleife für Hörgeschädigte, die neu im Dom installiert wurde.



Auch wissenschaftliche Aufsätze

Das "Domblatt" enthält neben dem großen Jahresbericht auch einige wissenschaftliche Aufsätze, die das "Domblatt" zu einem über 300 Seiten starken Buch werden lassen. Die Aufsätze widmen sich verschiedenen Themen rund um den Dom, in diesem Jahr besonders um den mittelalterlichen Domkran, der über Hunderte von Jahren als eines der städtischen Wahrzeichen von den Kölnern verehrt wurde und erst 1868 im Zuge des Weiterbaus der Türme abgerissen wurde.



Im letzten Teil des "Domblatts" finden sich noch kleinere Berichte, darunter beispielsweise Nachrichten aus Dombauhütte und Domkapitel oder der Abdruck der Begrüßungsworte von Dompropst Norbert Feldhoff an Papst Benedikt XVI. beim Weltjugendtag. Dabei ist aber auch ein Beitrag von Bernd Sager zum Thema "25 Jahre Kontrollmessungen am Kölner Dom". Interessantes Ergebnis hierbei: Die Domtürme sind nach aktueller Messung nicht mehr 157,38 (Südturm) und 157,31 (Nordturm) hoch, sondern nun 157,22 (Südturm) und 157,18 (Nordturm). Das heißt, die Türme sind geschrumpft und der Größenabstand zwischen den Türmen hat sich von sieben auf vier Zentimeter verändert.



Für 29,80 Euro können sie die 75. Ausgabe des Domblatts 2010 im Verlag Kölner Dom kaufen.