Pakistans Bischöfe erwägen Anerkennung Bhattis als Märtyrer

"Sein Leben für Christus hingegeben"

Die katholischen Bischöfe Pakistans erwägen eine Anerkennung Shahbaz Bhattis als Märtyrer. Der Minister für Minderheiten war in dieser Woche ermordet worden, am Freitag nahm das Land mit einer Trauerfeier Abschied von dem Katholiken.

Für seinen Glauben gestorben  Shahbaz Bhatti (DR)
Für seinen Glauben gestorben Shahbaz Bhatti / ( DR )

Bei ihrer nächsten Vollversammlung Ende März wolle sich die Bischofskonferenz mit diesem Thema befassen, sagte der für den interreligiösen Dialog zuständige Bischof Andrew Francis von Multan am Samstag dem vatikanischen Pressedienst "Fides".



Vorgesehen sei ein Antrag beim Heiligen Stuhl auf die Proklamation zum Märtyrer. Wann und in welcher Form dieser Plan eingebracht werden könne, ließ der Bischof offen.



Der letzte christliche Minister

Francis würdigte den Katholiken Bhatti als Mann, der sein Leben "für einen kristallklaren Glauben an Jesus Christus hingegeben" habe. Es sei die Aufgabe der pakistanischen Bischöfe, die Lebensgeschichte des Minderheiten-Ministers und seine Erfahrung bei den Behörden der Kirche in Rom vorzulegen.



Bhatti, einziger christlicher Minister im pakistanischen Kabinett, war am vergangenen Mittwoch auf offener Straße in Islamabad erschossen worden. Als Hintergrund der Tat gilt die Kritik des 42-Jährigen am umstrittenen Blasphemiegesetz des Landes. Ein am Tatort zurückgelassenes Flugblatt verweist auf eine Dachorganisation militanter islamistischer Gruppen.