Weltkirche-Kongress in Würzburg beginnt

Gebet für Japan und Libyen

Mit einem lateinischen Pontifikalgottesdienst hat am Freitag der Weltkirche-Kongress des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" in Würzburg begonnen. Bischof Friedhelm Hofmann rief im Dom zum Gebet für die Menschen in Japan und Libyen auf.

 (DR)

Zu dem Treffen unter dem Leitwort "Lasst euch vom Geist entflammen - ein neues Pfingsten der Kirche" kommen bis Sonntag rund 2.500 Menschen zusammen, darunter 18 Bischöfe aus vier Kontinenten sowie Missionare, Künstler und Wissenschaftler. Höhepunkt ist am Samstag ein katholisch-orthodoxes Spitzentreffen mit dem vatikanischen Ökumene-Minister, Kurienkardinal Kurt Koch, und dem Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchen, Metropolit Hilarion Alfejew.



Hofmann sagte, der Kongress sei auch wichtig mit Blick auf den von der Deutschen Bischofskonferenz eingeleiteten Dialogprozess. Er könne den Blick auf eine vielfältige Weltkirche weiten, die "mit ganz unterschiedlichen Problemen belastet" sei. Es gelte einen Bogen zu schlagen "von der Auseinandersetzung mit der Politik der Industrieländer über Fragen der Religionsfreiheit und der Verfolgung von Christen bis hin zur Neuevangelisierung".



"Kirche ist kein innerweltlicher Global Player"

Zugleich machte der Bischof deutlich, dass die Kirche "kein innerweltlicher Global Player" sei, sondern "das vom Geist Gottes geleitete Volk Gottes". In ihr würden andere Maßstäbe gelten als in einem Weltkonzern. Hofmann rief die Gläubigen zur inneren Umkehr und gegenseitigen Annahme auf. Er beklagte, dass "geradezu aggressiv vom Glaubensschwund, von Kirchenaustritten, vom Versagen einzelner in der Kirche" gesprochen werde. Dabei werde "viel zu wenig bedacht, welch ein Segen von den Menschen in der Kirche ausgeht, die sich ganz Jesus Christus verschrieben haben".



Bei dem Kongress kommen auch Vertreter bedrängter christlicher Minderheiten aus dem arabischen Raum zu Wort. So berichten der irakische Erzbischof Louis Sako und der Seelsorger der deutschsprachigen Katholiken im Nahen Osten, Pfarrer Joachim Schroedel, über die Lage der Christen in muslimischen Ländern. Über die Frage des Priesternachwuchses diskutieren am Sonntag der Kölner Kardinal Joachim Meisner und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.