Bundespräsident Wulff empfängt afrikanische und deutsche Bischöfe

Politischer Höhepunkt

Bundespräsident Christian Wulff hat die Teilnehmer des siebten Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffens zu einem Gespräch empfangen. Bei der Begegnung im Berliner Schloss Bellevue ging es vor allem um die Themen Migration aus Afrika sowie den interreligiösen Dialog.

 (DR)

Wulff habe bei dem Treffen am Donnerstag (31.03.2011) die engen Beziehungen zwischen Europa und Afrika hervorgehoben. Das Staatsoberhaupt betonte, Europa und Afrika müssten Herausforderungen wie der Armutsbekämpfung, dem Schutz der natürlichen Ressourcen und der Bewältigung des Klimawandels gemeinsam begegnen. Ausdruck der engen Bindungen zwischen beiden Kontinenten sei auch "der Austausch zwischen den Menschen, der bereichere und positive Entwicklungen anstoßen könne". Wulff weiter: "Es sollte uns aber zu denken geben, wenn junge Menschen angesichts von Armut und Hoffnungslosigkeit keine andere Möglichkeit mehr sehen, als ihre Heimat zu verlassen." Die afrikanischen Regierungen müssten sich verstärkt die Frage stellen, "was sie tun können, um diesen Menschen eine Perspektive zu bieten".



An der Begegnung mit dem Bundespräsidenten nahmen Bischöfe aus verschiedenen afrikanischen Ländern wie Tansania, dem Senegal und Angola sowie mehrere deutsche Bischöfe teil. Das Treffen in Berlin war der politische Höhepunkt der insgesamt sechstägigen Zusammenkunft der Kirchenführer, die am Samstag zuende geht. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Herausforderungen einer Zuwanderung aus Afrika nach Europa.



Zuletzt 2004 getroffen

Die Tradition der Bischofstreffen reicht in die 1980er Jahre zurück. Die bisher letzte Begegnung fand 2004 in Akosombo in Ghana statt und war dem Verhältnis von Christen und Muslimen in Afrika sowie in Europa gewidmet.



Die deutsche Delegation wird vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick geleitet, dem Vorsitzenden der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. An der Spitze der Afrikaner steht der tansanische Kardinal Polycarp Pengo, Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen Afrikas. Seine Mitbrüder kommen aus weiteren acht Ländern. Die Bischofskonferenzen Europas vertritt der maltesische Erzbischof Paul Cremona.