Bischofskonferenz für verstärkten Dialog mit dem Islam

Mussinghoff im Oman

Zu einem verstärkten Dialog zwischen Christen und Muslimen hat der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Heinrich Mussinghoff, aufgerufen. "Das friedliche Miteinander der Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen ist für die Zukunft dieser von Veränderungen und Globalisierung geprägten Welt von vitaler Bedeutung", sagte der Aachener katholische Bischof bei einem Besuch im Sultanat Oman.

 (DR)

Ganz besonders gelte dies für die Christen und die Muslime, die "wo immer möglich gemeinsame Wege suchen sollten", betonte Mussinghoff laut Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom Donnerstag. Der Aachener Bischof, der eine Ansprache in der "Sultan Qaboos Grand Mosque Hall" hielt, war auf Einladung des Religionsministers des Sultanats Oman in das arabische Land gereist. Mit Blick auf Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) betonte Mussinghoff, die Religionen müssten sich "aufrichtig um gegenseitiges Verstehen bemühen und gemeinsam für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und des Friedens und der Freiheit für alle Menschen" eintreten. Durch ein solches Miteinander werde der Wahrheitsanspruch des eigenen Glaubens nicht aufgegeben. Auch für arabische und für muslimisch geprägte Gesellschaften seien der christlich-islamische Dialog und die Sicherung der Religionsfreiheit von wachsender Bedeutung.



Mit Blick auf die Situation in Deutschland sprach sich Mussinghoff für eine stärkere Präsenz des Islam an den Hochschulen aus. Allerdings müssten die Standards eingehalten werden, die auch für alle anderen wissenschaftlichen Disziplinen gelten. Geklärt werden müsse auch, wer für die Muslime spricht, so der Bischof. Es könne nicht Sache des säkularen Staates sein, über Theologie zu befinden. Die vom Wissenschaftsrat empfohlenen Beiräte könnten darum nur eine Übergangslösung sein.