Norwegischer Bischof in Paderborn

Gebetsaufruf für die Opfer

Der norwegische katholische Berislav Grgic hat in Deutschand zu Gebeten für die Anschlagsopfer in seiner Heimat aufgerufen. "Wir bitten für die Angehörigen, für die Familien und für all diejenigen, die das Attentat miterlebten, dass sie die Kraft finden, um die Wunden und Schmerzen dieser schrecklichen Tat zu tragen", sagte der Bischof am Montag beim Liborifest des Erzbistums Paderborn.

 (DR)

"Die Kirche steht in diesen Zeiten der Not an der Seite der Betroffenen", unterstrich Grgic in der traditionellen Betstunde des Bonifatiuswerkes für die Katholiken in der Diaspora. Die kleine katholische Kirche in Norwegen versuche in ökumenischer Zusammenarbeit da zu sein und Trost zu spenden, führte der Bischof der norwegischen Prälatur Tromsø aus. Jetzt müsse vor allem in den Schulen und Kindergärten den jungen Menschen geholfen werden, diese Ereignisse zu verarbeiten, sagte der 51-Jährige.



Für das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken sprach Monsignore Georg Austen den Angehörigen in Norwegen sein Mitgefühl aus. "Es ist eine schreckliche Tat, die von furchtbarer Unmenschlichkeit gezeichnet ist", sagte er. Der katholische Theologe wandte sich dagegen, dass der Täter als christlicher Fundamentalist bezeichnet werde. Zentrales Fundament des Christentums sei die Gottes- und die Nächstenliebe. "Die Tat zeigt auf schlimmste Art und Weise das brutale Gegenteil", so Austen.



Das Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken unterstützt seit den 70er Jahren die katholische Kirche in Norwegen. Das Werk engagiert sich für katholische Christen, die in einer Minderheitensituation leben. In Norwegen gehören rund 1,5 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche an.