Jeden Tag sterben 9.000 Neugeborene

Vermeidbare Tragödien

Jeden Tag sterben nach UN-Schätzungen 9.000 Neugeborene in den ersten vier Lebenswochen. Die Kinder erliegen vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten, vermeldet die Weltgesundheitsorganisation. 99 Prozent von ihnen kommen demnach in armen Ländern zur Welt.

 (DR)

Besonders gefährdet seien Säuglinge in afrikanischen Ländern wie dem Kongo und Nigeria oder in asiatischen Staaten wie China, Pakistan und Indien. Rund 40 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren seien in den ersten 28 Tagen nach der Geburt zu verzeichnen, erläuterte die WHO. Dabei ist die kritischste Zeit die erste Woche. Hauptursache für die Säuglingssterblichkeit sind Unterernährung, Infektionen und Sauerstoffmangel. Auch zu früh geborene Kinder haben in Entwicklungsländern geringere Überlebenschancen, weil es an medizinischer Betreuung und geeigneten Geräten wie Brutkästen mangelt.



Allerdings sank demnach die Zahl der Neugeborenen, die in ihren ersten vier Lebenswochen sterben, zwischen 1990 und 2009 von schätzungsweise 4,6 Millionen auf 3,3 Millionen. Als Grund sieht die WHO die gestiegenen Investitionen im Gesundheitswesen.



Der Kampf gegen die Kindersterblichkeit gehört zu den acht Millenniumsentwicklungszielen der UN. Verglichen mit 1990 soll die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel sinken. Die UN-Millenniumsziele, zu denen auch die Halbierung der Armut zählt, wurden im Jahr 2000 von den Staats- und Regierungschefs beschlossen.