Kampagne im Bistum Essen 2012

Der Kern, die Familie

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat eine große Familienkampagne im Bistum Essen für 2012 angekündigt. Unter dem Motto "Bindung macht stark" finden das gesamte Jahr über in der Diözese Veranstaltungen und Aktionen für Familien statt. Overbeck im domradio.de-Interview über Hintergründe und Ziele.

 (DR)

Mit ihnen wolle die Kirche dazu beitragen, erklärte Overbeck am Freitag, dass besonders junge Menschen "die Freiheiten erhalten, die eine familiäre Bindung ermöglichen". Daneben solle die Initiative das vielfältige Engagement von Kirche in diesem Bereich verdeutlichen. Familie sei eines der Kernthemen kirchlicher Arbeit für die Gesellschaft, so der Bischof. Nach einer Umfrage seien rund zwei Drittel aller Jugendlichen der Überzeugung, dass man eine Familie brauche, um glücklich leben zu können.

An der Kampagne beteiligt sind unter anderen die Einrichtungen der katholischen Familienbildung, der KiTa-Zweckverband im Bistum Essen, Familienzentren, die Caritas mit ihren Beratungsangeboten, der Kolping-Diözesanverband und die katholischen Schulen. Auch Pfarreien und weitere kirchlichen Gruppen sind zum Mitmachen eingeladen. Zum Auftakt findet am Familiensonntag, dem 15. Januar, ein großer Familiengottesdienst im Essener Dom statt.

Ein Highlight soll ein Familientag im Rahmen des Bistumsfestes am 30. Juni auf dem Burgplatz in der Essener Innenstadt sein. Daneben gibt es Tagungen etwa zur Betreuung von unter Dreijährigen in der "Lichtburg" in Essen oder einen Märchentag in der katholischen Akademie "Die Wolfsburg" in Mülheim. Über die Kampagne informiert auch die bereits freigeschaltete Internetseite.

"Familie ist in"
Familie sei allen Unkenrufen zum Trotz "in", betonte Overbeck. Zum Gelingen familiären Zusammenlebens beizutragen sei "ein Auftrag, den wir selbstverständlich wahrnehmen". Gerade im Bistum Essen mit seinen vielfältigen sozialen Problemen sei die Situation für junge Familie schwierig. Der Bischof verwies auch darauf, dass die katholische Kirche in Deutschland zu den größten Trägern von Einrichtungen für Familie gehört. Auch das zeige, dass die Kirche präsent sei im Ruhrbistum.

Projektleiter Stefan Nacke sagte, dass nach allen Erfahrungen eine solche Aktion auch Eigendynamik entwickle. Die Kirche erhoffe sich, dass weitere kirchliche Einrichtungen, aber auch außerkirchliche Initiativen und Einzelpersonen die Notwendigkeit einer Unterstützung von Familien erkennen und sich mit Aktionen beteiligen. Zudem könne die Kirche in einer Zeit, in der etwa aufgrund von Schließungen von Gotteshäusern viel von einem Rückzug geredet werde, verdeutlichen, dass sie nah am Menschen und in der Gesellschaft präsent sei.