Bischof Overbeck betont Bedeutung der Familie

Familien seien der Ort gegenseitigen Lernens, gegenseitiger Verantwortung, geteilter Freude sowie Hoffnung, Trauer und Angst, verdeutlichte der Bischof. Daneben seien sie der Ort, an dem Kinder durch die Eltern der Glaube weitergegeben wird. Deshalb betrachte die Kirche die Familie als besonders schützenswert. Der Gebetsgang an den Kreuzwegstationen der Halde findet jährlich seit 1995 an Karfreitag statt. Er soll die "enge Verbundenheit zwischen Kirche und Bergbau im Ruhrgebiet" verdeutlichen.



"Es geht schlicht um Solidarität"

Oft sei das erhoffte Familienidyll aus vielfältigen Gründen zerstört, räumte Overbeck ein. Die Kirche sehe das realistisch, verliere aber die ursprünglichen Ideale nicht aus dem Blick. Er verwies auf die vielen Sozialeinrichtungen des Bistums, die Hilfen für Familien bieten. "Es geht schlicht um Solidarität mit denen, deren Lebenspläne und Familienhoffnungen durchkreuzt sind, die am Boden liegen und wieder aufstehen müssen", so Overbeck auf Prosper-Haniel.



Der Ruhrbischof forderte in dem Zusammenhang auch den Schutz des Sonntags. Wenn die Kirche zusammen mit Gewerkschaften und Sozialverbänden dafür eintrete, geschehe dies nicht allein aus religiösen Gründen. "Der arbeitsfreie Sonntag ist ein großes Kulturgut, das auch in einer säkularisierten Gesellschaft zumindest einmal in der Woche gemeinsam freie Zeit für Familien ermöglicht."



Der 1.200 Meter lange Kreuzweg wurde von der verstorbenen Ordensschwester Tisa von der Schulenburg, dem Oberhausener Künstler Adolf Radecki sowie Auszubildenden des Bergwerks gestaltet. Auf 15 Kupfertafeln ist die Passion Christi mit Elementen der Bergbauwelt dargestellt. Die Halde Haniel in Bottrop an der Grenze zu Oberhausen-Sterkrade ist mit 159 Metern eine der höchsten im Ruhrgebiet. 1992 wurde hier ein Gipfelkreuz aufgestellt, das zum Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 von Auszubildenden des Bergwerkes angefertigt wurde.