Kölner lassen sich vom Eucharistischen Kongress in Dublin inspirieren

Den Koffer voller Ideen

Mit vielen guten Ideen wird Monsignore Kleine aus Irland vom Eucharistischen Weltkongress wieder zurückkehren. Er ist für die Planung des Kölner Pendants 2013 zuständig und hat sich in Dublin inspirieren lassen. Für ihn steht fest, dass der nationale Kongress in Köln mehr Platz für Nachfragen der Gläubigen lassen sollte.

 (DR)

domradio.de: Ziel der internationalen Kundgebung ist es, die Bedeutung der Eucharistie wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen und die Verehrung der Eucharistie weltweit zu fördern und zu vertiefen. Was ist Ihr Eindruck? Gelingt das?
Monsignore Kleine: Ich glaube schon. Natürlich ist hier in Dublin nur ein kleiner Teil der Weltkirche vertreten, aber aus sehr vielen Ländern, aus allen Kontinenten. Durch die Feier der Eucharistie, aber auch in der Beschäftigung mit der Eucharistie in Workshops und Vorträgen wird bei Multiplikatoren das Bewusstsein geschärft, wie man Eucharistie feiert. Das wird dann in die Länder nach Hause getragen. Wichtig ist aber diese Veranstaltung auch für die Kirche in Irland, die eine schwierige Zeit hatte. Das ist auch in dem Eröffnungsgottesdienst angesprochen worden, hier gab es massive Missbrauchsfälle und dass das ein Mittel der Heilung ist, noch einmal auf den zu schauen, der die Mitte der Kirche ist.

domradio.de: Eucharistischer Weltkongress - der Name klingt erst einmal etwas sperrig. Kann man sagen, dass ist ein Weltjugendtag für Erwachsene? Trifft das auf das zu, was Sie erleben?
Monsignore Kleine: Mit vielen Abstrichen. Erstens weil es eine viel geringere Zahl von Gläubigen ist, die zusammen kommt. Die Jugend ist nicht da. Die meisten jungen Erwachsenen arbeiten und die, die sich Urlaub genommen haben, die erleben natürlich auch die Internationalität von Kirche. Es sind afrikanische Schwestern und Brüder da, die allein auch schon durch die Kleidung, durch die Gesänge auffallen und internationales katholisches Flair verbreiten.

domradio.de: Welche Veranstaltung haben Sie bisher besucht?
Monsignore Kleine: Die Tage sind insgesamt so gestaffelt, dass morgens Vorträge und Workshops sind, wo unterschiedliche Referenten, Geistliche, aber auch Laien, engagierte Frauen und Männer, aus ihrem Bereich zur Eucharistie etwas vortragen und der Nachmittag ist immer für Großveranstaltungen reserviert. Man trifft sich hier in einer Pferdearena und da gibt es dann eine Katechese von einem Bischof in der Regel und Glaubenszeugnisse von ganz normalen Menschen. Gestern war es eine Mutter und Lehrerin, die aus ihrem Alltag erzählte, wie sie aus der Kraft der Eucharistie als Mutter ihr Leben gestaltet und ihre Kinder erzieht. Um 16 Uhr ist immer eine Messe mit einem Kardinal von einem der fünf Kontinente und abends schließt sich das Programm wieder in kleinen Gruppen an. Das zieht sich so durch die Woche. Gestern war ein Höhepunkt, da war eine Sakramentsprozession. Hier in Irland feiert man nicht Fronleichnam als Feiertag am Donnerstag, man hat am Sonntag den Gottesdienst gefeiert und gestern war dann eine Prozession um das Messegelände herum mit vielen Tausenden Teilnehmern, auch gerade die internationalen Gruppen waren dann sehr farbenprächtig anzusehen und alle haben den einen Herrn verehrt.

domradio.de: Was haben Sie denn bisher für den Eucharistischen Kongress nächstes Jahr in Köln gelernt?
Monsignore Kleine: Zunächst einmal, dass es gut möglich ist, so etwas zu organisieren, dass die Thematik so breit ist, dass man die Menschen gewinnen kann. Einmal von den Hauptamtlichen, aber auch die Ehrenamtlichen, sind viele mit denen ich gesprochen habe, die in ihren Pfarreien engagiert sind und die sich hier eine Vergewisserung abholen wollten. Was wir anders machen wollen in Köln, ist, die Frage der Katechesen und der Heiligen Messe. Wir wollen das am Anfang und am Ende unseres Kongresses als Großveranstaltung machen und dazwischen in unseren romanischen Kirchen. Also hier die Katechese vor 2000 Leuten, da gibt es nicht so gut die Möglichkeit nachzufragen. Da haben wir einen etwas anderen Aspekt, dass es etwas intimer ist, um auch Nachfragen möglich zu machen und so wie es sonst bei den Weltjugendtagen auch gewesen ist.

Das Interview führte Susanne Becker-Huberti (domradio.de)