Katholische Bischöfe und Laien für neue Formen der Kooperation

Neues Selbstverständnis

Für eine stärkere Beteiligung von Laien an Leitungsfunktionen in der katholischen Kirche hat sich der Beirat "Priester und Laien" von katholischen Bischöfen und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ausgesprochen.

 (DR)

"Die Teilhabe am Sendungsauftrag und die von der Priesterweihe unabhängige Leitungsverantwortung in der Kirche müssen deutlicher herausgestellt und strukturell abgesichert sein", heißt es in einem Papier des Gremiums, das am Mittwoch in Bonn veröffentlicht wurde. "Es gibt schon heute eine große Bandbreite an kirchlichen (Leitungs-)Diensten für alle Gläubigen, die bislang noch nicht hinreichend bekannt sind und genutzt werden." Andere Entwicklungsräume seien "neu auszuloten".



Der Beirat "Priester und Laien" ist mit Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des ZdK besetzt und bei der "Gemeinsamen Konferenz" beider Institutionen angesiedelt. Im Rahmen des von den Bischöfen im Zuge der Missbrauchsdebatte angestoßenen Dialogs zur Zukunft der Kirche soll er über neue Formen des Zusammenwirkens von Priestern und Laien beraten.



Warten auf den Vatikan

Notwendig sei ein "fundamentaler Bewusstseinswandel im jeweiligen Selbstverständnis von "Priestern" und "Laien"", heißt es weiter in dem Papier. Dazu gehöre auch eine offizielle Beauftragung der Laien in ihren jeweiligen Diensten, um die Akzeptanz der Betreffenden bei den übrigen Gläubigen zu erhöhen. Zugleich machen sich die Autoren für "ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Frauen und Männern in allen Bereichen des kirchlichen Lebens" aus. Ausdrücklich bedauern sie, dass die bei der Würzburger Synode von 1975 formulierten Fragen nach einem Diakonat der Frau vom Vatikan noch nicht beantwortet seien.



Auf Seiten der Bischofskonferenz erarbeiteten das Papier der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof sowie der Leiter des Bereichs Pastoral des Sekretariats der Bischofskonferenz, Thomas Roddey. Für das ZdK waren Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel, der Berliner Theologe Andreas Lob-Hüdepohl, Hans-Georg Hunstig, ZdK-Sachbereichssprecher für Pastorale Grundfragen, sowie Rektor Stefan-Bernhard Eirich beteiligt. Die "Arbeitsthesen" sollen nun in den zuständigen Kommissionen und Gremien von Bischofskonferenz und ZdK weiter beraten werden.