Rund 40.000 junge Christen aus ganz Europa kommen bis zum 2. Januar in der italienischen Hauptstadt zusammen, um gemeinsam zu beten und zu singen. Eröffnet wurde das Treffen am Freitag mit gemeinsamen Gebeten in sieben großen Kirchen Roms, unter anderen der Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern.
Auf dem Programm des Treffens stehen unter anderem Gebete in den großen Basiliken und Innenstadtkirchen sowie ein Pilgerweg zum Vatikan durch die Altstadt von Rom. Ein Besuch der Katakomben ist auch geplant. Höhepunkt ist am Samstag das Abendgebet mit Papst Benedikt XVI. im Petersdom. Dazu sollen auch die typischen Taizé-Gesänge ertönen. DOMRADIO.DE überträgt am 29. Dezember ab ca. 17.45 Uhr live die Begegnung des Papstes mit der Taizé-Jugend.
"Quellen des Vertrauens auf Gott"
Bei der Ankunft in Rom erhalten die jungen Teilnehmer von der Kommunität einen Brief, in dem Vorschläge gemacht werden, die „Quellen des Vertrauens auf Gott freizulegen“. Zum Beispiel geht es darum, mit anderen Menschen über den Weg im Glauben zu sprechen.
Frère Alois, der Prior der Communauté de Taizé, erklärte dazu: "Wir hoffen, dass das Treffen in Rom eine schöne Erfahrung der Gemeinschaft sein wird, dass junge Menschen die Kirche als Ort der Freundschaft kennenlernen, an dem wir über alle Grenzen hinweg zueinanderfinden. Es ist der auferstandene Christus, der uns zusammenführt!"
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wünschte den Teilnehmern in Rom ein "bereicherndes" Treffen. "Wir leben in einer Zeit großer Unsicherheit, aber auch großer Chancen", heißt es in Bans Grußwort. "Kein einziger politischer Führer, kein Land und keine Institution kann alles tun. Aber jeder von uns kann auf seinem eigenen Weg etwas tun. Gemeinsam können wir als Partner auf die Herausforderung der sich wandelnden Welt antworten."
Europäische Treffen seit 1978
Die Brüder der Kommunität von Taizé organisieren seit 1978 die jährlich stattfindenden europäischen Treffen. Sie fanden bislang unter anderem in Paris, Barcelona, London und Prag statt. Im vergangenen Jahr kamen rund 30.000 Teilnehmer in Berlin zusammen.
Bekanntgeworden ist die Kommunität von Taizé durch einprägsame meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind. Der aus Deutschland stammende katholische Theologe Bruder Alois ist Prior von Taizé und Nachfolger von Bruder Roger, der die Gemeinschaft in Frankreich 1940 gegründet hatte. Der reformierte Theologe Roger Schutz starb im Alter von 90 Jahren 2005 an den Folgen eines Attentats.