BDKJ-Vorsitzender zum Weltjugendtag

"Vigil ist der Höhepunkt"

Natürlich ist auch der BDKJ-Vorsitzende Dirk Tänzler in Rio auf dem Weltjugendtag. Mit domradio.de-Reporterin Veronika Seidel spricht er über seine Eindrücke und Erwartungen.

Dirk Tänzler (BDKJ)
Dirk Tänzler / ( BDKJ )

domradio.de: Seit wann bist Du in Rio und was hast Du bis jetzt für einen Eindruck?
Dirk Tänzler: Ich bin seit Mittwoch letzter Woche hier in Rio. Wir haben das deutsche Büro aufgebaut, Kontakte zu den Pilgergruppen aufgenommen. Es ist eine fantastische Stadt, aber auch eine Stadt der vollen Gegensätze. Man genießt die Copacabana, man geht auf den Zuckerhut, man geht auf den Christo, aber man geht auch in die Favelas und sieht auch viel Armut in der Stadt. Das Ganze ist ein guter Ort für einen Weltjugendtag, weil man hier auch beweisen kann, was Christ-Sein heißt.

domradio.de: Hast Du die Ankunft des Papstes miterlebt?
Tänzler: Live nicht, nur am Fernseher bzw. im Internet. Ich habe dort die Bilder der Begeisterung der jungen Menschen über seine Ankunft gesehen. Teilweise haben sie ja auch das Auto des Papstes gestürmt oder sind zumindest an die Fahrstrecke herangekommen. Das zeigt noch einmal die Ausstrahlungskraft von Papst Franziskus, der ja ganz bewusst auf große Sicherheitsmaßnahmen verzichtet hat. Da kommt man schon manchmal ins Grübeln: Hoffentlich geht das gut! Aber bisher ist es gutgegangen und ich hoffe, dass das auch bis Sonntag so bleiben wird! 

domradio.de: Wie sieht denn Euer Programm für die nächsten Tage aus?
Tänzler: Wir werden versuchen, mit der deutschen Delegation alle Katechesen zu besuchen und da auch mit den Jugendlichen, den jungen Erwachsen, den Bischöfen ins Gespräch zu kommen. Wir werden das International Youth Hearing am Mittwochnachmittag in der Hafenschule haben, wo wir noch einmal Jugendliche und junge Erwachsene von allen Kontinenten der Erde zusammenbringen und aus dem Glauben heraus sagen, was es für diese Gesellschaft und diese Stadt, was es für die jungen Menschen bedeutet. Papst Franziskus selbst hat ja heute auch noch einmal etwas zum Thema Jugendarbeitslosigkeit gesagt. Und wir werden die Stadt erleben, den Eröffnungsgottesdienst, den Kreuzweg, die große Feier auf dem Marienfeld in Rio. Und wir werden auch bei einem Empfang alle jugendpastoral Tätigen der deutschen Diözesen treffen und uns austauschen. Da steht also noch einiges auf dem Programm.

domradio.de: Gibt es ein kleines Highlight, auf das Du Dich besonders freuest?
Tänzler: Für mich ist bei Weltjugendtagen der letzten Jahre immer die Vigil wirklich das Highlight gewesen (live auf domradio.de am Sonntagmorgen 0.15 Uhr). Ich erinnere mich gern an die Vigil auf dem Marienfeld, an die Vigil in Sydney, in Madrid hat das aus technischen Gründen ja leider nicht geklappt, da gab es dieses Unwetter. Aber das waren für mich die Highlights der WJT, weil dort eine Atmosphäre herrschte, die trotz dieser großen Massen, die dort zusammenkamen, sehr individuell und nah war. Und das macht es aus, ich glaube, dass ein WJT bei allem Eventcharakter auch eine persönliche Begegnung mit Gott und mit Jesus bedeutet. Und das ist bei der Vigil immer der Fall, auch wenn das jede und jeder anders sehen mag.