Neue Jahresausstellung in KOLUMBA

Eine Ausstellung mit Herz

Eine Ausstellung, die von Herzen kommt. Am Montag eröffnet die neue Jahresausstellung im Kunstmuseum des Erzbistums Köln KOLUMBA. Ihr Titel: „Playing by heart“. domradio.de gibt erste Einblicke.

Neue KOLUMBA-Jahressausstellung / © Robert Boecker
Neue KOLUMBA-Jahressausstellung / © Robert Boecker

„Eine Ausstellung, die das, was dieser Titel sagt, "Play"-das Spiel und "Heart"-das Herz, wirklich ernst nimmt. Eine Ausstellung, die um das Spiel mit dem Herzen kreist."

Ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils haben sich Direktor Dr. Stefan Kraus und sein Team die Frage gestellt: „Was gibt Anlass zur Freude?“ Und sehr schnell kam die vielfältige Schönheit der Schöpfung in den Blick, so Kraus.

"Wir haben eine Ausstellung gemacht, die mit den Sinnen spielt, und die dadurch in vielen Teilen bewusst macht, wie sehr man über die Kunst und durch die Kultur auch Lebensfreude spüren kann."

Eine sinnliche Herausforderung ist die Klanginstallation von Bernhard Leitner "Serpentinata" im Raum 13. In sich verschlungene PVC-Röhren mit 48 Lautsprechern laden die Besucher ein, sich in einen Klangraum zu begeben, wo Klänge immer in Bewegung sind.

Interaktives Spiel wird im abgedunkelten Armarium geboten - die Licht- und Luftmaschine von Manos Tsangaris. Sie steht einem Hausaltar aus dem 15. Jahrhundert mit der Verkündigung der Geburt Christi gegenüber. Kuratorin Dr. Ulrike Surmann erklärt die Verbindung:

 "Interaktives Theater ist ein sehr schöner Begriff, der meiner Meinung nach auf beides zutrifft. Bei Manos Sangaris ist es ja so, dass man dort steht und an einer kleinen Schalttafel herumspielen darf und dann tut sich etwas in einem kleinen Bühnenkasten. Es bewegt sich etwas, es gibt Klänge. Und das wird nur für einen selber aufgeführt. Andere können das gar nicht so sehen, was da passiert."

Kolumba lädt in seiner Ausstellung aber auch zum Verweilen ein - zum Beispiel vor den farbigen Terrakotta-Skulpturen von Heinz Breloh, vor der Skulptur „Der Wanderer“ von Michael Buthe oder der großen Wand im Raum 6 mit unzähligen Werken zu Natur und Tieren. Wie bunt und fröhlich die Marienverehrung sein kann, zeigt die Sammlung von südamerikanischen Gnadenbildern. Mancher Besucher wird über die in Vitrinen ausgestellten Kinderbücher der Leipziger Buchkinder schmunzeln.  „Das deprimierende Leben einer Karotte“ oder „Die fiesen I-Pods“ heißen die Werke von Kindern zwischen 8 und 18 Jahren. Doch weil I-Pods oder Smartphones aus unserem Leben nicht wegzudenken sind, hat Dr. Marc Steinmann einen Audioguide der besonderen Art entwickelt:

"Handys nehmen in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle ein. Ich habe manchmal das Gefühl, ich nehme die Welt nur noch wahr durch diese Geräte- Und dann sind wir mit der Kölner Künstlerin Barbara Schachtner zusammengekommen, die für diese Ausstellung 'Jiffy Acts' produziert hat. 'Jiffys' sind Minütchen, also wirklich kleine Kurzfilme. Und ich kriege da einen sehr subjektiven, sehr eigenwilligen Blick auf die Dinge. Ich habe dann das Gefühl, ich bin in einer Geisterbahn drin, manchmal kommt die schiere Freude an der Farbe auf."

Dieser ungewöhnliche Audioguide kann im Lesesaal durchgehört oder beim Rundgang durch das Museum als Medium für Entdeckungen genutzt werden. Die neue Jahresausstellung „Playing by heart“ in Kolumba ist einfach schön anzusehen, wirkt spielerisch und stellt die Weichen auf Aufbruch.

Die neue Ausstellung im erzbischöflichen Museum Kolumba ist ab kommenden Montag geöffnet - und ausnahmsweise auch am kommenden Dienstag. Wie immer von 12 bis 17 Uhr.