Glaubensfrage an Weihbischof Schwaderlapp

Wie den Glauben erklären?

Wie würden Sie jemandem Ihren Glauben erklären, der davon keine Ahnung hat?

Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr (DR)
Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr ( DR )

Antwort von Weihbischof Dr. Schwaderlapp

Wir glauben an einen Gott, der die Welt nicht allein lässt, sondern Mensch geworden ist, und dabei Gott geblieben ist. Jesus Christus ist Gott und Mensch! Er hat unser Leben geteilt bis in den Tod hinein. Und durch die Auferstehung den Tod besiegt. Er ist und bleibt der Immanuel, der "Gott-mit-uns".

Wir glauben an einen Gott, der mit jedem einzelnen Menschen eine ganz persönliche tiefe Freundschaft eingehen will. In der Taufe schließt Gott tatsächlich seinen untrennbaren Bund mit uns als seinen Kindern. Er zwingt uns die damit verbundene Freundschaft aber nicht auf, sondern respektiert unsere Freiheit, weil Liebe und Freundschaft nur in Freiheit möglich sind.

Wir glauben an einen Gott, der uns aus allen Völkern und Nationen zu einer Gemeinschaft aus Brüdern und Schwestern verbindet. Verbunden durch die gemeinsame Gotteskindschaft und den gemeinsamen Glauben können alle Kulturen dieser Welt einander ergänzen und bereichern. "Wer glaubt, ist nie allein!" (Papst Benedikt XVI.). Liebe und Friede unter den Menschen sind möglich.

Wir glauben an einen Gott, der bei uns bleibt jeden Tag in unserem Leben. Nirgendwo geschieht dies intensiver als in den Sakramenten. Durch die äußeren Zeichen begegnen wir direkt und unmittelbar Jesus Christus. Durch die Wandlungsworte z.B. werden tatsächlich die Gaben von Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt, und wir dürfen ihn selbst aufnehmen. Durch die hörbare Lossprechung in der Beichte wird uns tatsächlich Sünde und Schuld vergeben...

Wir glauben an einen Gott, der allein unsere Sehnsucht nach Leben stillen kann. Der Tod ist nicht das Ende. Gott wartet mit offenen Armen auf uns, um uns den Himmel zu schenken. Himmel, das ist nicht nur Abwesenheit von Leid, sondern vollendetes Glück: Stellen Sie sich einen glücklichen Augenblick in Ihrem Leben vor, und dieser Augenblick unendlich intensiver und ohne Ende - das ist der Himmel! Diese Hoffnung verleiht unserem Leben ein festes Fundament. Gott ist stärker selbst als der Tod.

+Dominikus Schwaderlapp


Weihbischof Schwaderlapp / © Marcus Laufenberg (Erzbistum Köln)