Aachener Friedenspreis verliehen

Frieden von "unten her"

Die Friedensgemeinde San Jose de Apartado in Kolumbien und der Gründer des Kinderzirkus' "Pinocchio", Jupp Steinbusch, haben den Aachener Friedenspreis erhalten. Beide Preisträger leisteten "unbedingten Widerstand gegen jede Form des Krieges", sagte Laudator Thomas Antkowiak, Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, bei der Preisverleihung am Samstag. Die Gewürdigten mahnten "zum vorbehaltlosen Einsatz für den Frieden". Der Preis ist mit je 1.000 Euro dotiert.

 (DR)

Stellvertretend für alle Friedensgemeinden in Kolumbien
Der Aachener Friedenspreis wurde am Samstagabend an den Gründer des Aachener Kinderzirkus "Pinocchio", Josef Steinbusch, und das kolumbianische Friedensdorf San José de Apartadó verliehen. Nach Ansicht der Friedenspreis-Initiative setzen sich beide Preisträger vorbildlich für den Frieden und für vom Krieg bedrohte oder traumatisierte Menschen ein.

Das 1997 gegründete Friedensdorf San José de Apartadó wird stellvertretend für alle rund 50 Friedensgemeinden in Kolumbien mit ausgezeichnet. In dem mehr als 40-jährigen Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land, dem bislang etwa 70.000 Menschen zum Opfer fielen, lehnen die Bewohner die Unterstützung bewaffneter Konfliktparteien ab.

Lesen Sie hier mehr zum Friedensdorf San José de Apartadó.

Kindermitmach-Zirkus in Flüchtlingslagern
Der Aachener Sozialarbeiter Josef Steinbusch gastiert mit seinem Kindermitmach-Zirkus "Pinocchio" in Flüchtlingslagern oder Heimen im ehemaligen Jugoslawien, im russischen St. Petersburg und im nordirischen Belfast. Unter Anleitung des 64-Jährigen können Kinder selbst als Artisten, Jongleure oder Dompteure auftreten. Bei Benefizvorstellungen mit Kindergärten, Schulen oder Behinderteneinrichtungen in der Region Aachen sammelt der ehemalige Bewährungshelfer Spenden für das Projekt.

Lesen Sie hier mehr zu Josef Steinbusch und seinem Kindermitmach-Zirkus "Pinocchio".

Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 an Menschen verliehen, die sich an der Basis für Frieden und Völkerverständigung einsetzen. Im vergangenen Jahr wurde der Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren" geehrt. Verliehen wird die symbolisch mit 1.000 Euro pro Preisträger dotierte Auszeichnung alljährlich am 1. September, dem Antikriegstag.