Kölner Caritas-Direktor für PID-Verbot

Diskiminierung nicht die Türe öffnen

Der Kölner Caritas-Direktor Frank Johannes Hensel hat sich angesichts der aktuellen Bundestagsdebatte zur Präimplantationsdiagnostik (PID) erneut für ein klares Verbot der genetischen Voruntersuchung von Embryonen im Reagenzglas ausgesprochen.

 (DR)

"Wenn Embryonen auch nach noch so durchdachten Regeln der Kunst auf unerwünschte genetische Anlagen untersucht und aussortiert werden, ist ein wichtiger Schutz für Embryonen durchbrochen", erklärte Henseler am Donnerstag in Köln. Eine solche Auswahl öffne der Diskriminierung von Behinderten die Tür.



Henseler nannte es nachvollziehbar, dass sich Paare mit erblichen Vorbelastungen über das Verfahren mehr Sicherheit wünschen, gesunde Kinder zu bekommen. Dann müsse aber eine Liste erarbeitet werden, wer weiterleben darf und wer nicht. "Wir verheben uns." Es gehe um den Schutz und die Würde des menschlichen Lebens.



Es sei zu befürchten, dass die PID eine sinkende Bereitschaft der Gesellschaft, Behinderte zu akzeptieren, begünstigt, gab Henseler zu bedenken. Die Caritas engagiere sich besonders in diesem Jahr mit ihrer aktuellen Kampagne "Kein Mensch ist perfekt" für die größere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.