Der Südafrikaner Stephen Brislin (66) ist seit 2010 katholischer Erzbischof von Kapstadt. Dort macht er immer wieder auf Missstände im Land aufmerksam und ruft zum Kampf gegen Rassismus, Korruption und soziale Ungerechtigkeit auf. Diese Übel seien 30 Jahre nach Apartheid-Ende weiter eng miteinander verbunden, betonte er im August im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Kritik übt er auch am regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC): Korruption und Gier seien kennzeichnend für Südafrikas Politik. 2019 plädierte Brislin für ein stärkeres, aufrichtiges und transparentes Engagement gegen sexualisierte Gewalt in Afrikas Kirche. Hier gebe es noch Aufholbedarf. Der Reformprozess von Papst Franziskus habe der Weltkirche "neue Gewichtungen verliehen". Daher sei es durchaus möglich, dass der nächste Papst aus Afrika, Asien oder erneut aus Südamerika kommt. (KNA)