Am vergangenen Wochenende sind einige Weihnachtsmärkte eröffnet worden, in Duisburg zum Beispiel und in Essen und einigen anderen Orten. Bei vielen Leuten in den sozialen Medien ist die Aufregung darüber groß. Warum eigentlich?
Weihnachtsmärkte haben nichts mit unserem Christsein zu tun und auch nichts damit, wie ich, wie Sie zuhause den Advent gestalten und erleben. Man kann sich darüber aufregen, aber man muss es doch nicht. Für viele Menschen sind diese Märkte eine so schöne Gelegenheit, sich öfter als sonst mit Freunden zu treffen, etwas zusammen mit der Familie zu unternehmen, nach schönen Gaben für andere Ausschau zu halten und sich am Lichterglanz in der Dunkelheit zu freuen.
Keine Sorge, ich bin nicht naiv, und ich will auch nichts schönreden. Ich schätze die Adventszeit sehr und liebe die ernsten Texte. Die anderen Lieder, das Nachdenken über die nahe und ferne Erwartung meines Lebens. Die Ankündigung, dass das Reich Gottes nahe ist, was mich manchmal tröstet und manchmal ziemlich nervös macht. Wissen wir denn, wie viele Menschen durch den Bummel über den Weihnachtsmarkt plötzlich eine Krippe sehen, Erklärungen lesen oder von den Kindern danach gefragt werden? Wissen wir denn, welche Wege Gott wählt, um zu seinen Menschen zu kommen?
An seiner Stelle würde ich seine Engel auf Weihnachtsmärkte schicken, um die Sehnsucht der Menschen nach dem "Es muss doch mehr als alles geben" anzufeuern und hier und da eine Idee vom göttlichen Glanz zu schenken. Ich liebe Weihnachtsmärkte genauso wie die ernsten Bemühungen des Advent. Nehmen wir es doch gelassen und trauen wir Gott zu, dass er in allem Konsum und Lichterrausch seine Wege zu den Menschen findet. Machen wir ihm aber die Wege bereit, damit er kommen kann zu uns.