Die Pfarrei St. Fronleichnam östlich der den Stadtteil Porz durchschneidenden Eisenbahntrasse entstand in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die nach Plänen von Gottfried Böhm errichtete Kirche an der Ohmstraße erhielt erst einen Turm, als sich die Gemeinde bereit erklärte, für die Kosten selbst aufzukommen, erinnert sich Peter Müller, der damals Mitglied im Kirchenvorstand war. Für ein Geläut war zunächst kein Geld da. Die Mutterpfarrei St. Bartholomäus in Urbach schenkte daher der neuen Gemeinde ihre alte, wertvolle Glocke von 1457. In Urbach selbst brauchte man diese nicht mehr, seit 1954 ein großes Stahlgeläut angeschaffen worden war. Für St. Fronleichnam sah der damalige Glockensachverständige Jakob Schaeben ein umfangreiches sechsstimmiges Geläut vor, das als "Beuroner Motiv" disponiert wurde. Das 1912 für die Abteikirche in Beuron gegossene Geläut gab den Namen für diese Zusammenstellung der Glockentöne. Die Inschriften der Porzer Glocken wurden von Pfr. Theodor Schnitzler verfasst. Er nahm dabei Bezug auf die Rufer-Funktion. Jede Glocke ist einem Heiligen geweiht und ruft in dessen Anliegen "über die Berge", "über die Grenzen" oder "über die Mauern". Da die alte Glocke jedoch Schwierigkeiten hatte, mit den neuen, 1965 in Gescher gegossenen Schwestern klanglich mitzuhalten, wurde ein Jahr später in derselben Gießerei die Christkönigglocke gegossen. Die mittelalterliche Glocke aus Urbach steht heute im Porzer Bezirksrathaus.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Fronleichnam in Porz - erzerne Rufer
Mit sechs Glocken ist das Geläut von St. Fronleichnam in Porz recht umfangreich. Die Inschriften nehmen Bezug auf die wichtigste Aufgabe der Glocken: das Rufen zu Gottesdienst und Gebet.
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