Mit einigen engagierten Helfern fing alles an, heute sind es über 160: Seit 2015 bündelt das Netzwerk "Fluchtpunkt Kürten" alle Angebote für Flüchtlinge, die in die Gemeinde im Rheinisch-Bergischen Kreis gekommen sind: Während es anfangs um die Herausforderungen ging, die der Alltag in der neuen Heimat mit sich bringt, von der Mülltrennung bis zum öffentlichen Nahverkehr, sind es nun die großen Themen der Integration: Sprachkurse, Wohnungen, Arbeit.
Vielen Flüchtlingen in Kürten konnte schon geholfen werden dank eines engagierten Patensystems. Und weil von allen Seiten Unterstützung kommt: Auch die beiden großen Kirchen beteiligen sich, das Erzbistum Köln, die Gemeindeverwaltung, die örtliche Kleiderkammer, die Kürtener Tafel und einzelne Unternehmer.
Der "Fluchtpunkt Kürten" wurde nominiert für den Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin und er hat im Jahr 2015 den Elisabeth-Preis für ehrenamtliches Engagement gewonnen, auch weil das Netzwerk allen offen steht: Ob Fahrradpool, Möbellager oder Tafel: Von den Projekten sollen sowohl Flüchtling und als auch bedürftige Einheimische profitieren: damit wollen die Kürtener dem Vorurteil entgegentreten, dass Geflüchtete gegenüber anderen benachteiligten Bürgen bevorzugt würden. Integration gelinge dort, wo Menschen sich aufeinander einlassen, so Bundeskanzlerin Merkel bei der Verleihung des Nationalen Integrationspreises. Und die Jury des Elisabethpreises nannte den Fluchtpunkt Kürten "ein Projekt mit Vorbildcharakter für die Flüchtlingshilfe".
Domradio weltweit berichtet über den "Fluchtpunkt Kürten": Was ist das Geheimnis des Erfolgs dieser Initiative? Wie geht man dort mit Vorbehalten gegenüber Flüchtlingen um? Und ist der Erfolg auch auf andere Gemeinden übertragbar?
Redaktion: Ina Rottscheidt
(Wiederholung vom 19.06.2017)