Grund des außerordentlichen Besuchs ist die Teilnahme des Patriarchen am Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio in Münster und Osnabrück, das am Sonntag beginnt, berichtet Erzbischof Isaak Barakat, Metropolit der Antiochenisch-Orthodoxen Kirche von Deutschland und Mitteleuropa.
Geplant ist ein gemeinsames Abendessen des Patriarchen mit den Kölner Gemeinden am Freitagabend. Am Samstagnachmittag um 15 Uhr feiert Johannes X. dann in der Kirche der St. Dimitrios-Gemeinde in Köln-Seeberg einen Dankgottesdienst, dem sich ein Empfang anschließt.
Die Gemeindemitglieder freuen sich auf den Besuch des Patriarchen aus Damaskus und haben für ihn auch eine Kölsche Überraschung vorbereitet, verrät Musa Ciftcioglu, Vorstandsvorsitzender und Gründungsmitglied der St. Dimitios-Gemeinde.
Leben in der Diaspora
Die Antiochenisch-Orthodoxe Kirche ist eine von fünf Kirchen, deren Oberhaupt als Patriarch von Antiochien bezeichnet wird. Die Spaltung entstand in der Folge des Konzils von Chalkedon, dessen Beschlüsse von den altorientalischen Kirchen abgelehnt werden. Die Antiochenisch-Orthodoxe Kirche anerkennt das Konzil und feiert ihre Gottesdienste angelehnt an den byzantinischen Ritus.
Der Patriarch hat seinen Sitz seit der Eroberung Antiochiens im 14. Jahrhundert durch die osmanischen Türken in Damaskus. Die meisten Mitglieder der Kirche leben in der Diaspora über die ganze Erde verteilt.
Die St. Dimitrios-Gemeinde in Köln ist die älteste und mit mehr als 3500 Mitgliedern größte Gemeinde des Patriarchats in Europa und wurde 1973 gegründet. Ein Großteil der Mitglieder kommt aus dem Südosten der Türkei, aber auch aus den Ländern des Nahen Ostens. Seit November 2013 ist Köln auch der Sitz des Metropoliten der Antiochenisch-Orthodoxen Kirche von Deutschland und Mitteleuropa.