Kardinal Woelki zur Synode der Evangelischen Kirche

Gemeinsam auf "gutem Grund"

Die EKD habe im Jubiläumsjahr nicht Spaltung zelebriert, sondern "ein Fest Christi", so Kardinal Woelki in seinem Grußwort zur Synode der Evangelischen Kirche. Diese Mitte beider Kirchen sei wichtig, da Gottes Wort immer weniger Menschen erreiche.

Grußworte von Kardinal Woelki zur EKD-Synode / © Harald Oppitz (KNA)
Grußworte von Kardinal Woelki zur EKD-Synode / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das Reformationsgedenkjahr als "positives Gegenbild" zu einer Geschichtsvergessenheit gewürdigt. Evangelische und katholische Christen stünden auf demselben "guten Grund", sagte Woelki am Sonntag in Bonn in einem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Anspielung auf deren Schwerpunktthema "Zukunft auf gutem Grund". Darum könnten die Kirchen das Reformationsgedenken auch gemeinsam begehen, so der Kardinal: "Weil die Evangelische Kirche in Deutschland nicht Spaltung und Zwietracht zelebriert, sondern ein Fest Christi und seiner Gnade feiert, zu dem wir uns herzlich gerne haben einladen lassen."

Gleiche Erfahrungswerte

Als "ungeliebte ökumenische Gemeinsamkeit" benannte Woelki, "dass Gottes Wort in unserer Zeit seltener Frucht bringt und häufiger weggenommen wird, zugrunde geht und erstickt". Die evangelischen Landeskirchen machten in dieser Hinsicht keine anderen Erfahrungen als die katholischen Bistümer. "Was würde Martin Luther tun und sagen in einer Gesellschaft, die den gnädigen Gott und dessen Erlösung, um die er so hart gerungen hat, nicht mehr zu brauchen glaubt?"

Der Kardinal ging in seinem Grußwort nicht auf die Irritationen ein, die sein im Oktober veröffentlichter Aufsatz ausgelöst hatte, in dem er für mehr "Ehrlichkeit in der Ökumene" plädiert und vor vorschnellen Erwartungen eines gemeinsamen Abendmahls gewarnt hatte.


Quelle:
KNA