Laut dem Brief, den Hummes an die Bischöfe in aller Welt richtet, wird der Entwurf des päpstlichen Schreibens gerade überprüft. Anschließend müsse er noch übersetzt werden. Papst Franziskus hoffe, das Papier "am Ende des Monats oder Anfang Februar" promulgieren zu können, so Hummes in dem eigentlich vertraulichen Brief, der auf den 13. Januar datiert ist. Dieser wurde nun in der Nacht zu Mittwoch von mehreren Onlineportalen in verschiedenen Sprachen veröffentlicht.
Franziskus hatte in seiner Schlussansprache an die vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan versammelten Synodalen angekündigt, voraussichtlich bis Jahresende ein eigenes Schreiben mit Folgerungen vorzulegen. "Alles wird von der Zeit abhängen, die ich zum Nachdenken habe", fügte der Papst damals hinzu.
Diskussion über aktuelle Herausforderungen
Insgesamt rund 280 Bischöfe der Amazonasregion, Vertreter kontinentaler Bischofskonferenzen sowie der Kurie, Indigene und hinzugeladene Fachleute hatten auf der dreiwöchigen Synode unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" über eine Vielzahl an aktuellen Herausforderungen diskutiert.
Unter anderem ging es um die ökologischen und soziale Folgen des Raubbaus in der ressourcenreichen Amazonas-Region, die bedrohliche Lage der indigenen Völker, aber auch um neue Wege in der Seelsorge. Ebenso wurde eine in Ausnahmen mögliche Priesterweihe verheirateter Männer vorgeschlagen. In diesen Tagen sorgt ein Buch für Aufmerksamkeit, in dem der emeritierte Papst Benedikt XVI. vor einer Abschaffung des Zölibats warnt.