Der Bischof äußerte sich in einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag). Der Berliner Bischof wendet sich mit seinen Äußerungen gegen Kritiker, die das Kreuz für unvereinbar mit der künftigen Nutzung des Schlossbaus halten. In einem "Humboldt-Forum" sollen dort die außereuropäischen völkerkundlichen Sammlungen Berlins zusammengeführt werden.
Dröge nennt es "völlig unsachgemäß, heute noch zu behaupten, das Symbol des Kreuzes würde einen Dialog der Kulturen auf Augenhöhe verhindern". Er verwies auf den "versöhnlichen Geist des Kreuzes". So hätten darunter Juden, Christen, Muslime und Agnostiker der Terroropfer vom Breitscheidplatz gedacht.
Zudem betont der Bischof, dass die historische Rekonstruktion des Schlosses mit Kreuz beschlossen wurde. "Wer rekonstruiert und einfach weglässt, was nicht gefällt, zerstört historische Zusammenhänge und offenbart ein verqueres Geschichtsverständnis", so Dröge.
Mazyek: Kreuze gehören zu unserem Land dazu
Der Zentralrat der Muslime sprach sich ebenfalls für die Rekonstruktion des Schosses mit Kreuz aus. "Das Kreuz gehört auf die Schlosskuppel, weil das Gebäude einen historischen Kontext aufweist, und dieser geschichtliche Zusammenhang hat nun mal mit dem Christentum und mit christlicher Symbolik zu tun", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek der Zeitung "Die Welt". Man solle diesen Kontext nicht verschleiern oder zwanghaft abschaffen.
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte das Kreuz als "falsches Signal" abgelehnt. Ein staatlicher Bau solle nicht der Religionsausübung dienen. Mazyek sagte, er könne sich nicht vorstellen, dass sich muslimische Besucher von dem Kreuz gestört fühlen könnten. "Kreuze sind Teil unseres kulturellen und historischen Erbes in Deutschland und gehören zu unserem Land dazu, religiös und kulturell", sagte er. Alternativ könne er sich auch ein Symbol vorstellen, das Kreuz, Halbmond und Davidstern vereine, um den Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen aufzuzeigen.
Auch der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat sich bereits für das Kuppelkreuz ausgesprochen. Zugleich mahnt er, es dürfe nicht zu einem Kampfthema werden. Kritisiert wird die Rekonstruktion des Kreuzes unter anderen von Grünen und Linkspartei