95-Jährige wandert über 1.100 Kilometer von Italien nach Polen

"Solange die Beine mich tragen, reise ich weiter"

​Eine 95-jährige Italienerin pilgert derzeit über 1.100 Kilometer von ihrer norditalienischen Heimatstadt Castiglione delle Stiviere beim Gardasee zum polnischen Marienwallfahrtsort Tschenstochau. Mit dabei ein Einkaufstrolley und ihr Rosenkranz.

Wandern mit festen Stiefeln / © Jens Ottoson (shutterstock)
Wandern mit festen Stiefeln / © Jens Ottoson ( shutterstock )

Emma Morosini (95), ehemalige Krankenschwester, nannte der Zeitung "La Stampa" als Motiv ein Gelübde anlässlich einer schweren Operation vor 28 Jahren. Im Übrigen glaube sie, "dass es immer nötig ist, der Madonna Danke zu sagen".

"Ich bin ja alleine, und niemand wartet auf mich"

Augenblicklich hält sich Morosini bei Pordenone etwa 250 Kilometer vom Start entfernt auf. Als Unterkünfte dienen der 95-Jährigen Pfarreien oder Pensionen. "Sobald ich müde werde, halte ich an und schaue mich um. Irgendwas finde ich immer", sagte die Betagte, ausgestattet mit Warnweste, Rosenkranz und Einkaufstrolley. Sie wandere ohne Eile. "Ich bin ja alleine, und niemand wartet auf mich."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Morosini zu einem Wallfahrtsziel auf den Weg macht. Zuvor besuchte sie unter anderem Santiago, Jerusalem, Lourdes, Fatima, Aparecida in Brasilien und das argentinische Marienheiligtum Lujan - insgesamt um die 30.000 Kilometer. "Solange die Beine mich tragen, reise ich weiter", sagte Morosini der "Stampa".


Emma Morosini / © Romano Siciliani (KNA)
Emma Morosini / © Romano Siciliani ( KNA )

Schwarze Madonna von Tschenstochau / © Harald Oppitz (KNA)
Schwarze Madonna von Tschenstochau / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA