Ditib fordert Solidarität nach Messerattacke von Würzburg

"Die religiöse Konnotation lehnen wir ab"

Der Islamverband Ditib warnt davor, nach der tödlichen Messeattacken von Würzburg Stimmung gegen Muslime zu machen. "Die religiöse Konnotation einer derart grauenvollen Tat lehnen wir ab", erklärte die Türkische-Islamische Union.

Gebetsraum mit Mihrab (Gebetsnische) und Minbar (Gebetskanzel) in der Ditib-Zentralmoschee in Köln / © Harald Oppitz (KNA)
Gebetsraum mit Mihrab (Gebetsnische) und Minbar (Gebetskanzel) in der Ditib-Zentralmoschee in Köln / © Harald Oppitz ( KNA )

"Gerade jetzt gilt es als friedvoll-vielfältige Gesellschaft noch enger zusammenzustehen und Solidarität sowie Eintracht zu demonstrieren", sagte der Verband am Samstagabend in Köln. Der Schock über die Gewalttat treffe alle gleichermaßen, betonte der größte Moschee-Dachverband in Deutschland, der eng mit der türkischen Religionsbehörde verbunden ist.

Ermittlungen gehen weiter

Ein Mann hatte am Freitag in der Würzburger Innenstadt drei Frauen getötet und weitere Menschen teils schwer verletzt. Der Täter ist nach Angaben der Behörden ein 24 Jahre alter Somalier. Nach den Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) sehen die Ermittler den Mann als Einzeltäter. Noch sei nicht bekannt, welche Bedeutung die Psyche des Täters hatte und ob er ein islamistisches Motiv hatte.

Islamverband Ditib

Zur Türkisch-Islamischen Union (Ditib) gehören bundesweit mehr als 900 Ortsgemeinden. Die größte islamische Organisation in Deutschland vertritt nach eigenen Angaben über 70 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime. Gegründet wurde der Dachverband, der in Köln sitzt, 1984 als eingetragener Verein.

Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat (dpa)
Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat ( dpa )
Quelle:
epd