Dazu müssten liturgische Formen weiterentwickelt werden, heißt es dem einstimmig von der Vollversammlung in Würzburg verabschiedeten Papier zur anstehenden Bischofssynode im Herbst. Es brauche zudem eine "vorbehaltlose Akzeptanz des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften" und eine klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen homosexueller Menschen.
Auch Verhütung neu diskutieren
Zudem forderte das Katholikenkomitee eine Neubewertung der Methoden künstlicher Empfängnisverhütung. In keinem anderen Lebensbereich gebe es eine vergleichbar große Differenz zwischen dem päpstlichen Lehramt und den persönlichen Gewissensentscheidungen der meisten gläubigen Katholiken. Zudem müsse die Kirche wieder Sprachfähigkeit gewinnen, indem sie einen unbefangenen Zugang zur menschlichen Sexualität finde. Es müssten Brücken zwischen Praxis und Lehre gebaut werden.
Das Katholikenkomitee betonte, dass auch in anderen Formen des gemeinschaftlichen Lebens Werte der Ehe gelebt würden, etwa das unverbrüchliche Ja zu der anderen Person und die stete Bereitschaft zur Versöhnung. "Diese Lebens- und Familienformen gilt es ausdrücklich wertzuschätzen, auch wenn sie nicht in der Form einer sakramentalen Ehe entsprechen."
Singles und Alleinerziehende besser einbeziehen
Singles und alleinerziehende Eltern müssten konsequent in das kirchliche Leben einbezogen werden. Für wiederverheiratete Geschiedene solle die Möglichkeit bestehen, "auf Grundlage einer fundierten Gewissensentscheidung" auch zu den Sakramenten zugelassen zu werden.
Zugleich würdigte das Katholikenkomitee die Bedeutung der Ehe. "Wir bekennen uns zu diesem Lebensmodell und ermutigen Paare zum Eheversprechen und zur Gründung einer Familie." Das ZdK wolle sich in besonderer Weise für die Stärkung und Förderung der Familie in Gesellschaft und Staat einsetzen. "Unter Familie verstehen wir auch nichteheliche Formen von verbindlich gelebter Partnerschaft und von Generationenverantwortung."