Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln
"Auch das Priestertum ist nicht von Menschen erfunden, sondern geht auf den Auftrag des Herrn zurück. 3/4 Wenn wir das ernst nehmen, wird klar, dass deshalb die Frage nach dem Priestertum der Frau auch keine Frage ist, die in unserer Verfügungsgewalt liegt. Papst Johannes Paul II. hat diese Frage mit aller Verbindlichkeit für die gesamte Kirche bereits 1994 entschieden und Papst Franziskus hat diese Entscheidung seines Vorgängers wiederholt bekräftigt." (Predigt zum Fest Mariä Geburt am 8. September 2019 / PEK /DOMRADIO.DE)
Kardinal Rainhard Marx, Erzbischof von München und Vors. der DBK
"Ich kann nicht erkennen, wie wir heute theologisch beiseitelegen können, was Papst Johannes Paul II. 1994 endgültig festgelegt hat … Das ist entschieden, auch wenn die Diskussion nicht zu Ende ist. Wir sollten uns deshalb darauf konzentrieren, wie Frauen in der Kirche stärker mitwirken können." (Interview Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8. September 2019)
Bischof Franz-Josef Overbeck, Essen
"Kann man zum Beispiel an einem Y-Chromosom den Zugang zum Priesteramt festmachen, indem man das mit dem Willen Jesu begründet?... Die allermeisten Menschen verstehen das nicht mehr und glauben es auch nicht. Ich bin ebenfalls mehr als nachdenklich." (Bild Zeitung 28. Oktober 2019)
"Persönlich kann ich es mir mittlerweile vorstellen, dass Frauen Priesterinnen werden." (Westdeutsche Allgemeine Zeitung 30.November 2019)
Bischof Rudolf Voderholzer, Regensburg
"Christus hat ausschließlich Männer als Apostel berufen" – das betonte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in einer Predigt im Vorfeld der Priesterweihe im Juni 2019. Sie vergegenwärtigen Christus in besonderer Weise. Dabei habe die Zuordnung des geistlichen Dienstamtes "mit seiner seinsmäßigen Aufgabe der Christusrepräsentation von allem Anfang an die Bedeutung von Frauen in der Kirche nicht geschmälert". Bischof Voderholzer erinnerte beispielsweise an die Gottesmutter, der höchste Verehrung zuteil werde, an die Bedeutung der Frauenorden als Orte der Bildung und Innovation, oder an Frauen wie die Regensburgerin Maria Theresia Gerhardinger, die gemeinsam mit dem späteren Bischof Wittmann Großes geleistet habe. Diese Beispiele zeigten, wie sich Frauen seit Beginn der Kirche mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten eingebracht haben. Sie täten dies auch heute, wie der Bischof hervorhob, wenn Frauen in Politik, Wissenschaft, caritativen Aufgaben oder im Bildungsbereich für das Evangelium wirken.
Die Beziehung Christi, des Bräutigams, zu seiner Braut, der Kirche, werde vergegenwärtigt in der Ehe zwischen Mann und Frau. Die Gegensätzlichkeit und Verwiesenheit von Mann und Frau bilde wie die Männer- und Frauenstimmen in der Musik einen "wunderbaren Zusammenklang, eine Symphonie", so Bischof Voderholzer: "Nur die Frau kann den Mann zum Vater, nur der Mann die Frau zur Mutter machen." (Bistum Regensburg)
Bischof Heiner Wilmer, Hildesheim
"Die Katholische Kirche wird in Zukunft deutlich partizipativer und weiblicher sein." (Interview Augsburger Allgemeine vom 2.Dezember 2019)
"Und Frauen müssen dringend in Leitung und Verantwortung kommen. Wir können nicht mehr einfach sagen: Die Frage, ob Frauen zu den Weiheämtern zugelassen werden, ist erledigt. Da vertraue ich auf den Heiligen Geist." (Interview Süddeutsche Zeitung 15.Juni 2019)
Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück und Vors. Frauenkommission DBK
"Wir sollten schon jetzt möglich machen, was möglich ist, nämlich Frauen in vielen Bereichen und auf verschiedenen Ebenen Leitungsaufgaben und Verantwortung zu übertragen!" (Neue Osnabrücker Zeitung 24. August 2019)
Bode ergänzte zum Thema Weiheamt für Frauen, diese Frage könne man nicht in einem Bistum lösen - "auch wenn ich schon in der Vergangenheit deutlich gemacht habe, dass aus meiner Sicht eine Weihe von Frauen für das Diakonenamt auf breiter Ebene weiter bedacht werden muss".
"Das Diakoninnenamt wäre auch eine Anerkennung, Wertschätzung und Statusveränderung von Frauen in der Kirche, die heute in sehr großer Zahl karitativ und diakonisch tätig sind." (Neue Osnabrücker Zeitung 4. Mai 2019 24. August 2019)
"Ich erwarte von diesem geistlich durchdrungenen und gut vorbereiteten Weg, dass wir zu echten Veränderungen in unserer Kirche in Deutschland kommen, besonders bezüglich einer Kirche der Beteiligung und möglichst neuer Formen für Frauen in Diensten und Ämtern …" (Interview in feinschwarz.net 4. Dezember 2019)
Bischof Peter Kohlgraf, Mainz
"Es zeigt sich, dass das Bemühen von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1994, durch eine lehramtliche Erklärung die Diskussion um die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern ein für alle Mal zu beenden, die Dynamik unterschätzt hat, und gleichzeitig massiv unterschätzt hat, welches Gefühl von Ungerechtigkeit und Diskriminierung die kirchliche Praxis und Lehre bei vielen Gläubigen auslöst. So kann man eine Debatte nicht (mehr) unterdrücken, und sie wird ja in zunehmender Heftigkeit geführt. Ich nehme wahr, dass es nicht reichen wird, am Ende des Synodalen Weges gut gemeinte Erklärungen zu erstellen, die nichts Konkretes beinhalten. Genauso werden die traditionellen Argumente für den Ausschluss von vielen Menschen nicht mehr verstanden, und es reicht nicht, sie nur besser zu erklären. Das ist die eine Seite.
Als Bischof nehme ich jedoch auch eine andere Seite wahr, die ich nicht einfach ignorieren und verschweigen kann. Und ich gebe zu, dass die Unvereinbarkeit der Sichtweisen mich auch ratlos macht. Papst Johannes Paul II. hat die Forderung nach einer Zulassung der Frauen zu den kirchlichen Ämtern mit hoher lehramtlicher Autorität ausgeschlossen, indem er sich auf die Praxis und den Willen Jesu beruft und damit die endgültige Unmöglichkeit einer Veränderung der kirchlichen Praxis betont. … Ich sehe in dieser Frage derzeit keine realistische Perspektive der Veränderung." (Bistum Mainz, Stellungnahme Homepage zum Umgang der Kirche mit Frauen21. Juni 2019)
Bischof Georg Bätzing, Limburg
"Das bedarf gründlicher Diskussionen und einer respektvollen Auseinandersetzung, denn die Einstellungen zu diesen Themen sind unter den Gläubigen in der Kirche ja durchaus kontrovers und emotional verankert. Aber es braucht Entwicklung in diesen Fragen, damit wir anderen den Glauben in durchaus kritischer Zeitgenossenschaft überhaupt als Lebensmodell vorschlagen können." (9. März Hirtenwort, Damit die Welt glaubt, Bistum Limburg)
Erzbischof Heiner Koch
"Ich nehme diese Frauen sehr ernst mit dem, was sie einbringen wollen." (Im RBB Interview zur Frage Frauen und Maria 2.0 Mai 2019)
Bischof Franz Jung, Würzburg
"Ich nehme wahr: Viele Menschen geben sich mit der Antwort "Das ist irgendwann mal entschieden worden und wir reden nie mehr darüber" nicht mehr zufrieden. Mir ist allerdings wichtig, die Einheit in der Kirche zu wahren. Das heißt, keinen Schnellschuss zu machen, der zu einer Spaltung führt, auch wenn ich merke, dass die Ungeduld wächst….
Klar ist aber, dass die großen Fragen wie Weihe von Frauen und Zölibat auf Ebene der Weltkirche entschieden werden müssen. … Ich weiß auch nicht, ob es redlich wäre, den Diakonat der Frau nur als ersten Schritt zu sehen. Muss man dann nicht eher die Grundsatzfrage klären: Frau und Amt, ja oder nein?" (KNA Interview 6. Juni 2019)
"Ich verstehe den Protest unter dem Leitwort Maria 2.0 als Ausdruck echter Sorge um eine gute weitere Entwicklung der katholischen Kirche, was die Stellung der Frau anbelangt." (KNA 15. Mai 2019)
Bischof Wolfgang Ipolt, Görlitz
"Auch wenn wir über die Priesterweihe für Frauen nicht entscheiden können, so können wir uns doch fragen, wo und wie wir mehr Frauen verantwortliche Aufgaben in der Kirche anvertrauen können." (Interview Sächsische Zeitung 27.7.2019)
Bischof Stephan Ackermann, Trier
"Ich halte das nicht für den richtigen Weg!" (Zur Frage der Öffnung Priesteramt für Frauen "Trierischer Volksfreund 13. September 2019)
Bischof Ulrich Neymeyer, Erfurt
"Ich denke: Frauen können auch Priester werden. Aber viele Menschen von der Katholischen Kirche wollen das nicht. Deshalb wird es noch lange Zeit keine Frauen als Priester geben." (MDR online 6.12.19)
Bischof Heinrich Timmerevers, Dresden-Meißen
Der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, sieht die Frage nach der Rolle von Frauen in der katholischen Kirche als "großes Dilemma. "Was ich wahrnehme, tut mir sehr weh, in dreierlei Hinsicht: dass viele Frauen darunter leiden, dass diese Frage ein Spaltungspotenzial für unsere Kirche hat und dass wir Bischöfe dafür in Haftung genommen werden." Auf alle Fälle wolle er verhindern, "dass sich die Kirche an dieser Frage spaltet"
KNA 12-12-19