Die meisten Klientinnen (235) stammten aus Nigeria, viele auch aus Deutschland (139), Rumänien (114) und Bulgarien (110), wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht 2020 von Solwodi hervorgeht. Die Frauen kontaktierten die Menschenrechtler demnach besonders oft wegen Gewalt und Konflikten in Beziehungen und Familie, Zwangsprostitution und Asylfragen.
Menschenhandel in Nigeria
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Solwodi lag in Hilfen für die Opfer von Menschenhandel in Nigeria. Viele der Frauen stammten von dort und würden hierzulande sexuell ausgebeutet. Gelinge es den Frauen zu fliehen, würden sie oft abgeschoben und in der Folge erneut bedroht und ausgebeutet.
Die Organisation appellierte an die Bundesregierung, jedem Verdacht von Menschenhandel nachzugehen. Sie forderte einen sicheren Aufenthaltsstatus für die Frauen in Deutschland, psychosoziale Betreuung und Begleitung.
Von Ordensschwester gegründet
Solwodi ist eine international tätige Menschenrechts- und Frauenhilfsorganisation mit Sitz in Boppard. Sie wurde 1985 von der katholischen Ordensschwester und Frauenrechtlerin Lea Ackermann gegründet. Solwodi berät und unterstützt Frauen und Kinder, die Opfer von Menschenhandel, Prostitution, Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt geworden sind. In Deutschland hat die Organisation 19 Beratungsstellen und 7 Schutzeinrichtungen. Solwodi steht für Solidarity with Women in Distress (Solidarität mit Frauen in Not).