DOMRADIO.DE: Was ist da im Album zu sehen?
Tobias Lehner (zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Medien bei ACN Deutschland/ Kirche in Not): Klar, es sind keine Fußballer. Ein Zeitungsartikel vor einigen Jahren war überschrieben mit dem Titel "Mose statt Klose". Und das trifft es schon ganz schön. Es wird die biblische Geschichte von der Schöpfung bis Pfingsten erzählt. Ich blättere mal mit Ihnen virtuell in so eine Seite rein.
Da bekommt Abraham die Verheißung von Gott, der zum Himmel blickt und Gott zu ihm sagt: "Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel". Daneben gibt es berühmte Geschichten wie den barmherzigen Vater, die Heilungen, die Jesus tut, natürlich auch die Passion und Kreuzigung.
Das alles ist auf kindgerechte Weise dargestellt mit Bildern aus der Kinderbibel von "Kirche in Not", die es schon seit fast 40 Jahren gibt. Ergänzt werden sie mit einer kurzen Zusammenfassung der biblischen Stelle und jeweils unter dem Bildchen auch dem Hinweis, wo diese Stelle in der Kinderbibel zu finden ist. Einfach zum entdecken, nacherzählen, einkleben und sammeln.
DOMRADIO.DE: Dieses Sammeln ist ja auch ein Spaßfaktor, der eine Rolle spielt. Ist es so wie bei Fußballern, dass man sagt, "der eine ist mehr wert als der andere"? Ich kann mir vorstellen: Einen Jesus gibt man ja nicht so gerne her...
Lehner: Das müssen Sie die Kinder fragen, die das tatsächlich tauschen. Ich denke, es geht mehr darum, dieses Album komplett zu sammeln. Da sind, glaube ich, eher unbekannte Geschichten manchmal sogar interessanter als vielleicht die, die man sowieso schon aus dem Religionsunterricht kennt. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass der Wettstreit auch um die unbekannten Geschichten der Bibel, die es da zu entdecken gibt, entbrennen kann.
DOMRADIO.DE: Ich kenne das nur von diesen Fußball-Alben, in denen man zwanzig Sticker auf einer Seite sieht. Wie sieht denn so eine Geschichte aus?
Lehner: Es sind so vier, fünf auf einer Seite. Jeweils eine biblische Geschichte, zu der oben das Bildchen eingeklebt wird, darunter wird die Geschichte kurz zusammengefasst. Es gibt die beiden Bibelstellen aus der Kinderbibel und aus der Erwachsenen-Bibel. Die Comic-Figuren, das Mädchen Judith und der Junge David, führen die Sammler durch die biblischen Geschichten.
Auf der Seite sind jeweils ein paar Informationen untergebracht, zum Beispiel schwierige Begriffe aus der Bibel: Was ist eigentlich ein Wunder? Was ist ein Opfer? Was ist der Tempel? Das wird da erklärt und auch bildlich in vielen Illustrationen dargestellt. Auf jeder Seite finden sich auch kleine Gebete, die anregen, mit der Bibel zu beten.
DOMRADIO.DE: Ich kann jetzt wahrscheinlich nicht zum Kiosk gehen und sagen: "Ich hätte gerne das dicke Album von 'Kirche in Not' ", oder?
Lehner: Das wäre natürlich wünschenswert. Da bekommen Sie es nicht, aber Sie bekommen es natürlich bei "Kirche in Not" über unsere Homepage. Wir haben einen eigenen Bestelldienst. Da kann man dieses Bibelsticker-Album zum Preis von 2 Euro bestellen.
Das ist, wenn ich richtig informiert bin, auch ungefähr der Preis des Panini-Albums. Wo wir allerdings viel günstiger sind, sind die Sticker. Da kann man fünf mal fünf à 2,50 Euro bestellen. Damit fährt man ziemlich gut und kommt kostengünstiger weg als mit einem Panini-Album.
DOMRADIO.DE: Wohin geht der Erlös des Albums - wahrscheinlich ist es für einen guten Zweck, oder?
Lehner: Ja, es ist für einen guten Zweck. "Kirche in Not" ist ein kirchliches Hilfswerk, das bedrängte und notleidende Christen in über hundert Ländern der Welt unterstützt. Alle unsere Verkaufsmaterialien kommen natürlich auch diesem Zweck zugute.
Zum Beispiel auch ganz konkret: Wir haben ja diese Kinderbibel, die mittlerweile in über 180 Sprachen der Welt erhältlich ist und die wir auch verschiedenen Ländern zur Verfügung stellen - zum Beispiel Afrika, wo es eben nicht so viel Material für den Religionsunterricht gibt.
Kinder und Erwachsene, die die Bibel hier entdecken, unterstützen auch die religiöse Bildung von Menschen auf anderen Kontinenten, die vielleicht noch nie etwas von Jesus gehört haben. Das ist der gute Zweck, dem das zugute kommt.