Vatikan hat keine Seligsprechung van Straatens angestrebt

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Der Vatikan stellt klar: Für den unter den Vorwurf sexualisierter Gewalt geratenen katholischen Pater Werenfried van Straaten ist nach Auskunft offizieller Stellen niemals ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet oder angestrebt worden.

Pater Werenfried van Straaten (Archiv) / © Nadine Loesaus (KNA)
Pater Werenfried van Straaten (Archiv) / © Nadine Loesaus ( KNA )

Das erklärten die Zentrale seines Ordens sowie ein hochrangiger Mitarbeiter der vatikanischen Heiligsprechungskongregation auf Anfrage am Freitag in Rom.

Van Straaten (1913-2003), Gründer des Hilfswerks "Kirche in Not" und in der Nachkriegszeit als "Speckpater" und erfolgreicher Spendensammler berühmt geworden, steht unter dem Vorwurf, 1973 eine junge Frau sexuell genötigt zu haben. Nach einem Bericht der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" wurden dafür Jahrzehnte später erhebliche Entschädigungssummen gezahlt. Sie belaufen sich demnach auf 20.000 und 16.000 Euro.

Keine Initiative übernommen

Der Generalprokurator der Prämonstratenser, Bernard Ardura, sagte, man habe niemals eine Initiative zu einer Seligsprechung des populären Paters unternommen. Zu den Vorwürfen gegen van Straaten äußerte sich Ardura nicht. In der römischen Heiligsprechungskongregation hieß es, die Behörde habe weder jemals ein entsprechendes Verfahren eröffnet, noch sei sie deshalb kontaktiert worden.

Üblicherweise kann ein Seligsprechungsprozess frühestens fünf Jahre nach dem Tod beginnen; im Fall van Straatens wäre dies also 2008 gewesen. Laut dem Zeitungsbericht waren die Vorwürfe gegen ihn im Vatikan und bei "Kirche in Not" schon seit zehn Jahren bekannt.


Quelle:
KNA