"Diese Briefe sind eindrucksvolle Egodokumente, erschütternde Zeugnisse der Verfolgung, der Not und des Schreckens während der nationalsozialistischen Herrschaft", sagte Wolf der Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Mai).
Die Dokumente liegen demnach in den Archivbereichen zu Pius XII. (1939-1958), die der Vatikan vor einem Jahr für die Forschung öffnete. Auswertung und Bewertung der Briefe wie des gesamten neu zugänglichen Archivmaterials stünden indes am Anfang, sagte Wolf.
Bittbriefe online veröffentlichen
Es sei noch zu früh für eine Einschätzung, ob das Handeln von Pius XII. in der Zeit des Nationalsozialismus neu bewertet werden müsse. Grundsätzlich gelte: "Das Bild von Papst Pius XII. muss sicher vielschichtiger gezeichnet werden, als es derzeit oft geschieht."
Wolf kündigte an, die Bittbriefe online zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Wünschenswert sei, möglichst viele Biografien der Briefeschreiber zu erforschen. Dazu brauche es die Hilfe interessierter Bürger im Sinne von "Citizen Scienceship", sagte Wolf.